So können Sie Sandeinstreu recyclen
Hohe Eutergesundheiten, niedrige Zellzahlen und gesunde Gelenke - alles Argumente für das Einstreuen der Liegeboxen mit Sand. Doch sind Sand und Gülle erstmal vermischt, ergeben sich große Probleme. Benedikt Rodens stellt hier Lösungen vor. Zum einen ist es das Boomerang Recovery System aus Kanada und zum anderen die Sandrecyclinganlagen aus den USA.

Anneke Struck, agrarheute
am Montag, 05.03.2018 - 11:25
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Benedikt Rodens
John Moses aus Kanada entwickelte das Boomerang Recovery System.
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Das Herzstück der Anlage ist ein Kettenförderer. Am hinteren Ende der Box befindet sich ein Gitterrost. Der trockene, von der Kuh nach hinten gezogene Sand fällt durch den Gitterrost in die Sandauffangrinne. Mit dem Kettenförderer wir der Sand in einer Endlosschleife wieder nach vorne in den Kopfbereich der Box befördert. Der im Kopfbereich nach unten offene Kettenkanal lässt den Sand wieder in die Box fallen. Jede Boxenreihe besteht somit aus Antriebseinheit, Sandauffangschacht mit Förderkettete und Gitterrost.
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Da die Kühe meist mit ihrem Hinterteil in Höhe der Boxentrennung zur Nachbarbox liegen, fällt in dem Bereich auch der meiste Kot an. Deshalb ist der Gitterrost in diesem Bereich mit einem Gummi abgedeckt, damit kein Kot in die Rinne gelangen kann.
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Damit die Technik funktioniert, ist es entscheidend, dass eine regelmäßige Boxenpflege erfolgt und ausreichend Sand in den Boxen vorhanden ist. Kot ist abzuschieben, der Gitterrost freizuhalten und Verstopfungen zu beseitigen. Trotzdem kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass je nach Intensität der Boxenpflege mehr oder weniger Sand in die Laufgänge und somit ins Güllesystem gelangt.
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Es wird empfohlen, ein in der Höhe bewegliches Nackenrohr (Floating Neckrail) einzubauen. Das sorgt dafür, dass sich die Kühe nicht zu weit nach vorne in die Box legen, gibt aber genügend Freiraum beim Aufstehen.
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Keith Sikkema (32 Jahre) aus dem Bundesstaat Michigan plant und baut Sandseparierungsanlagen: „Die Investitionen liegen auf jeden Fall im 6-stelligen Bereich. Je nach Ausstattung kann die Sandseparieranlage mehrere hunderttausend Dollar kosten.“
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Derzeit gibt es zwei unterschiedliche Systeme der Sandseparierung. Das McLanahan System (oben links) arbeitet mit einer offenen Schnecke. Dabei wird der Sand durch die sich drehende Schnecke in der Schneckenwanne immer weiter nach oben gebracht. Die „Sand Canon“ von Dari Tech (unten rechts) arbeitet etwas anders. Im Beförderungsrohr befinden sich Windungen ähnlich wie in einem Betonmischer. Hier dreht sich das ganze Rohr und der Sand wird mittels Windungen nach oben transportiert.
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Derzeit gibt es praktisch zwei unterschiedliche Systeme der Sandseparierung. Das McLanahan System arbeitet mit einer offenen Schnecke. Dabei wird der Sand durch die sich drehende Schnecke in der Schneckenwanne immer weiter nach oben gebracht.
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Mit Gülleschlitten oder Schnecken wird das Gülle- /Sandgemisch aus den Querkanälen in eine erste Vorgrube geschoben.
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Eine hydraulische Pumpe pumpt das Gemisch in das Gebäude der Separieranlage.
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Auf dem Bild erkennt man auf der linken Seite der eigentliche Sandseparierstrang, auf der rechten Seite dann ggf. noch zusätzlich eine Separierung der Faserteile von der Jauche. Zunächst wird die Gülle mitsamt Sand in der vorderen Grube durch ein Rührwerk und der Zugabe großer Flüssigkeitsmengen intensiv gerührt, damit sich in der Grube keine Sandbänke absetzen können. Dieses Gemisch wird nun zur Separieranlage (links) gepumpt.
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Links im Bild die Rohrleitung, die das Gemisch aus der Vorgrube zum Separationstrichter der Separieranlage bringt. Dort angekommen, soll das Gemisch bereits mit so viel mit Flüssigkeit (vorhandene Jauche oder Wasser) aufgemischt sein, dass sich die Fasern vom Sand gelöst haben.
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Im Separationstrichter der Separieranlage sollen nun die leichten Faserteile nach oben schwimmen, diese werden dann über eine Rinne (Bild rechts) aus dem Trichter abgeschieden.
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Die abgeschiedene Flüssigkeit mitsamt Fasern und leichten Sandkörnern gelangt in ein Absetzbecken, Dort sollen sich nun die restlichen, leichten Sandanteile absetzen. Entweder fließt nun die reine Gülle mit ganz geringen Restsandanteilen ins Außerlagerbecken oder wird wie im vorliegenden Beispiel weiter separiert
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Vom Absetzbecken gelangt die Gülle wieder in einen Vorbehälter und wird dort wieder intensiv aufgemischt…
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… und zur Gülleseparation gepumpt. Die Faserbestandteile fallen ab, die Jauche wird ins Außenbecken geleitet oder wieder mit frischem Gülle- / Sandgemisch wieder verrührt.
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Doch nun zurück zur Sandseparation. Im Separationstrichter der Separationsanlage wurden die leichten Faserbestandteile nach oben geschwemmt und abgeschieden. Der schwere Sand hingegen sinkt auf den Boden des Behälters und gelangt in die Separationsschnecke, denn an den Sandkörnern kleben immer noch Faserbestandteile. Auf seinem Weg nach oben wird der Sand mit sauberem Wasser besprüht. Im Bild ist das Wasserrohr zu sehen, das von oben ins Separierrohr gesteckt wurde.
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Der Blick ins Separierrohr. Man erkennt, dass die Windungen mit Öffnungen versehen sind. Auf seinem Weg nach oben wird der Sand mit sauberem Wasser besprüht, damit am Ende möglichst sauberer Sand ohne Jaucheanteil ankommt. In jeder Rohrwindung befinden sich etwa 2 Hände voll Sand. Durch die Benetzung mit Wasser lösen sich weitere Faserbestandteile ab und schwimmen immer direkt vor der Sandladung. An den Windungsöffnungen angekommen, fließt nur das Wasser mit den restlichen Faserbestandteilen immer wieder nach unten zurück, nur der Sand steigt immer weiter nach oben. So kommt am Ende des Separierrohres Sand mit einer hohen Reinheitsstufe (Faseranteil < 1 %) an.
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Der Sand fällt am Ende des Separierrohres nach unten, vorhandene Flüssigkeit kann weiter abfließen.