Es wurden fünf Fälle im Südwesten der Iberischen Halbinsel durch den Erreger BTV-1 und zwei Erkrankungen des Serotyps 4 in der Provinz Cádiz in der südspanischen Region Andalusien registriert. Den Fachleuten zufolge ist allerdings zu berücksichtigen, dass das Virus der Blauzungenkrankheit im Mittelmeerraum ständig präsent sei.
Unter anderem habe Marokko seit dem 4. Juli dieses Jahres bereits 18 Infektionen mit dem Erreger BTV-1 und 242 Fälle des Serotyps 4 bestätigt. In der Türkei und in Israel seien ebenfalls neue Erkrankungen gemeldet worden, teilten die spanischen Behörden mit.
Zahl der Erkrankungen sinkt
Trotz der neuerlichen Zirkulation des Blauzungenvirus in Spanien sei es in den letzten Jahren gelungen, das Auftreten der Erkrankung drastisch einzuschränken, hieß es in Madrid. So sei beispielsweise die Zahl der bestätigten Erkrankungen durch den Serotyp 1 von noch 3.000 im Jahr 2008 auf 77 Fälle 2009 und auf lediglich fünf Erkrankungen im vergangenen Jahr gesunken. Mit Infektionen des Serotyps 8 seien im Jahr 2008 noch 30 Fälle registriert worden, ein Jahr später nur noch eine Erkrankung, und 2010 habe man bislang keinen einzigen Ausbruch verzeichnet. Der Serotyp 4 war in Spanien landesweit weder 2008 noch 2009 bestätigt worden, allerdings in diesem Jahr bislang zwei Mal.
Extremadura beugte vor
Die südwestspanische Region Extremadura, die an Portugal angrenzt, hat im vergangenen Jahr 3,9 Mio Euro in die Impfung gegen die Blauzungenkrankheit ihres Rinder- und Schafbestandes investiert. Wie die zuständige Generaldirektorin für Agrarbetriebe und Nahrungsmittelqualität, María Curiel, im regionalen Landwirtschaftsausschuss soeben erklärte, wurden insgesamt 3 Millionen Schafe und 706.000 Rinder in 11.716 Betrieben gegen den Erreger BTV-1 und den Serotyp 8 geimpft.
Kontrollen durchgeführt
Neben der Impfaktion halte man auch weiterhin am dem bisherigen serologischen Programm fest. Dafür verfüge die Regionalregierung über Kontrollbetriebe mit insgesamt 452 Tieren, die wöchentlich überprüft würden, um etwaige Krankheitserreger aufzuspüren. Zugleich informiere man die Betriebe weiterhin über die erforderlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen und führe entsprechende Kontrollen durch. Curiel zufolge wurden im vergangenen Jahr in der Region 89 Erkrankungen der Blauzungenkrankheit registriert, wobei 696 Schafe verendet sind und Entschädigungszahlungen von insgesamt 62.834 Euro an die Viehhalter gezahlt wurden. Bislang sei in diesem Jahr noch keine neue Erkrankung festgestellt worden. (AgE)
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