Bei Rindern gibt es Verhaltensweisen, die nicht erwünscht sind. Dabei sind gesundheitliche Schäden nicht immer so offensichtlich, wie es zum Beispiel beim gegenseitigen Besaugen ist. Dazu gehören das Zungenschlagen, das Harnsaufen oder die Lecksucht, die im Zusammenhang mit Spurenelementmangel oder ungenügender Futterstruktur diskutiert werden.
Das gegenseitige Besaugen bei Tränkekälbern reduzierte sich in Versuchen der Hochschule Nürtingen-Geislingen schon durch die Zugabe von Traubenzucker. Auch der Einsatz von Spielzeug bzw. Materialien, um Kälber zu beschäftigen, wird jedoch schon länger als probates Mittel gegen das Besaugen angesehen.
Heukarussel als Zeitvertreib vor dem Melkroboter installiert
Hierzu zählt zum Beispiel das Heukarussell für Kühe. Die Idee stammt ursprünglich aus der Pferdehaltung, wo es darum geht, die Tiere zur Bewegung zu animieren. Beim Testeinsatz auf dem Laufhof des Betriebs Hämmerle zeigte sich, dass das Interesse der Kühe an den mit Heu gefüllten Tonnen so groß war, dass sie darüber das Melken vergaßen.
Kurzerhand installierten die Betriebsleiter das System vor dem automatischen Melksystem – mit erstaunlichem Erfolg. So kann das Heukarussell einen Beitrag leisten, die Tiere gezielt in den Wartebereich zu locken. Wartende Kühe können sich beschäftigen, anstatt sich womöglich gegenseitig zu verdrängen.
Cleverer Hack vom Landwirt animiert Kühe zusätzlich
Um das Potenzial optimal zu nutzen, baute der Landwirt eine hydraulische Absenkung ein. So kann zu Zeiten geringer Melkroboter-(AMS)-Auslastung ein zusätzlicher Anreiz gesetzt werden, dass Kühe in den Melkbereich gehen. Dabei reagieren die Kühe bereits auf das akustische Signal durch die Hydraulik.
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