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Bullenporträt

Star mit tausenden Töchtern: Bulle Manitoba

Fleckvieh-Bulle-Manitoba-Weide
am Montag, 06.05.2019 - 10:50

153 Söhne und Tausende Töchter hat Fleckviehlegende Manitoba. Er hinterlässt auch sechs Jahre nach seinem Tod noch Spuren in der Zuchtwelt.

Großartiger Geist – das bedeutet Manito in der Sprache der Algokian-Indianer. Und das ist auch der Ursprung des Namens Manitoba, und ziemlich passend für einen Bullen, der zu einem Star der Fleckviehszene werden sollte. Gegeben wurde dem Vererber der Name in Gedenken an die Etablierung des Fleckviehs in Kanada ein Jahr vor seiner Geburt.

Auf die Welt kam der Malefiz-Sohn im Januar 2002 auf dem Betrieb der Familie Aidelsburger im bayerischen Asbach. Über seine Mutter Hanover, eine Horwein-Tochter, geht er auf den bis ins Jahr 1949 rückverfolgbaren H-Stamm des Betriebs zurück. Aus dieser Familie kommt übrigens auch der bekannte Vererber Round up. Manitobas Ururgroßmutter Heische ist Round ups Urgroßmutter.
Mehr zum kompletten Stammbaum von Bulle Manitoba können Sie der beigefügten Grafik entnehmen.

Manitoba: Ein Fleckviehbulle mit hoher Nutzungsdauer

Der Stamm zeichnet sich durch Langlebigkeit aus, wie Heische eindrucksvoll bewies: Sie kalbte neunmal und gab im Durchschnitt über 7.000 kg Milch. Ihre Urenkelin Hanover wurde eine mehrfach prämierte Bullenmutter und gab in ihrem Leben über 100.000 kg Milch.

Manitobas Vater Malefiz konnte seine Zuchtwerte durchgehend auf einem hohen Niveau halten. Seine Stabilität, die auf Fitness, Kapazität und Fleischleistung fußte, war seine Stärke – Stärken, die auch seinen Sohn Manitoba auszeichneten. In seinen zwölf Lebensjahren nahm dieser an 24 Zuchtwertschätzungen teil und rangierte mit seinem letzten Gesamtzuchtwert von 130 Punkten nur acht Punkte hinter seinem Einstiegswert. Exterieur, Milch, Fitness und Nutzungsdauer zeichneten diesen Vererber aus, der letzten Endes wegen einer Verknöcherung der Wirbelsäule mit Beeinträchtigung der abgehenden Nervenstränge eingeschläfert werden musste. Seine Töchter überzeugen mit guter Persistenz. Sie sind in der Regel langlebige und problemlose Kühe. Bis zu seinem Ableben im Frühjahr 2013 hatte er 11.000 Reinzucht-Töchter in der Milchkontrolle.

Dabei war er nicht nur in Deutschland und Europa beliebt, sondern auch in Ländern mit heißerem Klima. Das lag an seiner guten Augenpigmentierung. Sie vererbte er an seine Töchter, die dadurch ein geringeres Risiko von Augenkrebs aufgrund von starker Sonneneinstrahlung bei Weidegang hatten.

Söhne und Enkel

Fleckviehbulle-Mahango

Neben seinen Tausenden Töchtern hat Manitoba auch mit seinen männlichen Nachkommen einen dauerhaften Eindruck in der Fleckviehzucht hinterlassen. Allein in Deutschland sind 153 Söhne von ihm gelistet. Angeführt wird diese Liste vom 2012 geborenen Maniste mit einem genomischen Gesamtzuchtwert (GZW) von 125. Unter den Top-10 der Manitoba-Söhne findet sich unter anderem Manutius. Er wurde Anfang Mai 2008 auf demselben Betrieb geboren wie sein Vater und stammt ebenfalls aus dem H-Stamm der Aidelsburger GbR.

Neben Söhnen hat Manitoba aber auch viele Enkel im Einsatz. Alleine über seine Top-10-Söhne kommt er auf 63 Enkel. Über seine Töchter sind 143 seiner Enkel in der Zuchtwertschätzung. Angeführt wird diese Liste von Polaroid, einem Polarbaer-Sohn mit einem gGZW von 131 Punkten.

Fazit

Mit Zehntausenden Nachkommen auf der ganzen Welt hat Manitoba seine Spuren tief in der Fleckviehzucht hinterlassen. Er selbst überzeugte mit stabilen Zuchtwerten und einer Lebensleistung, die er an seine Nachkommen weitergab. Seine Töchter überzeugten und überzeugen vor allem mit einer guten Persistenz und einer langen Nutzungsdauer.

Mehr interessante Beiträge rund um das Thema Zucht finden Sie im aktuellen Heft agrarheute Rind 05/19.

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