Bayerns Agrarminister Helmut Brunner (CSU) sieht dagegen kaum Handlungsbedarf: "Ich glaube, dass die Glocken keine Beeinträchtigung sind für die Kühe - weder vom Gewicht her, noch vom Ton." Langfristig könnten auch Sensoren die Ortung der Tiere ermöglichen, räumte Brunner ein. "Das ist aber technisch noch nicht ausgereift und derzeit erst in der Erprobung.
Der Vorsitzende des Alpwirtschaftlichen Vereins im Allgäu, Franz Hage, reagierte empört auf den Vorstoß der Tierschützer: "Das ist kompletter Schmarrn." Die Glocken und Schellen schadeten den Tieren nicht. Der Stolz der Almhirte komme in ihnen zum Ausdruck. "Das ist Tradition im Allgäu und gehört dazu", sagte Hage.
Ähnlich sieht das die Tourismusgesellschaft Allgäu. "Vielen Wanderern im Allgäu würde etwas fehlen", sagte die Sprecherin Simone Zehnpfennig. "Die Kühe tragen die großen Glocken ohnehin nur maximal einen halben Tag beim Viehscheid. Und die kleinen Glocken tun keinem Tier weh." Nach Angaben Zehnpfennigs kommt es immer wieder vor, dass Jungvieh trotz eines Elektrozauns von der Weide ausbricht. Auf den großen Flächen der Hochweiden sei es ohne Glocken schwer, die Tiere wiederzufinden - vor allem bei Nebel.
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