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Haltung und Mast

Studie: 1 Prozent der Kühe sind bei Schlachtung trächtig

am Donnerstag, 10.09.2015 - 12:36 (Jetzt kommentieren)

Immer wieder werden Vorwürfe laut, dass trächtige Kühe geschlachtet werden. Bisher gab es dazu keine Zahlen. Nun zeigen die Ergebnisse einer Erhebung, dass rund ein Prozent der geschlachteten Rinder trächtig waren.

Der Verband der Deutschen Fleischwirtschaft hat nun die Ergebnisse seiner Auswertung von Stichprobenerhebungen in den Jahren 2013 und 2014 veröffentlicht. Diese zeigen, dass sich etwa ein Prozent der weiblichen Rinder im letzten Drittel der Trächtigkeit zur Schlachtung gelangen. "Die Schlachtbetriebe haben keine Möglichkeit, die Anlieferung trächtiger Rinder zu verhindern, sondern können lediglich feststellen, dass trächtige Tiere angeliefert wurden und diesen Tatbestand an die Rinderhalter zurückmelden", erklärt der Verband in seiner Pressemitteilung. Es wird an die Rinderhalter appelliert, die Anlieferung trächtiger Rinder zu vermeiden.

Seit 2015 wird Trächtigkeit gemeldet

Seit Anfang 2015 wird die Trächtigkeit im letzten Drittel im Rahmen der amtlichen Fleischuntersuchung erhoben. Ebenfalls seit Jahresbeginn 2015 ist bei der Erhebung der Trächtigkeit eine Rückmeldung an den letzten bekannten Tierhalter im QS-Leitfaden Schlachtung und Zerlegung vorgeschrieben.
 
Ergebnisse von 2015
  • Im Berichtszeitraum 1.03. bis 16.08.2015 wurden in den an den Verband meldenden Betrieben 432.842 weibliche Rinder geschlachtet.
  • Trächtig im letzten Drittel waren 0,72 % der zurückgemeldeten Tiere.
  • Die Schwankungsbreite der Wochenmittel lag in einem Bereich von 0,49 % bis 0,96 %. Die einzelbetrieblichen Mittelwerte lagen in einer Spanne von 0,0 % bis 2,50 %.
  • In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass 3.800 Tiere trächtig zur Schlachtung gelangten. Hochgerechnet auf alle Rinderschlachtungen in Deutschland, bezogen auf die BLE-Meldung, wären es 5.200 Tiere.
  • Bei Zugrundelegung einer Jahresschlachtung von 1,76 Mio. weiblichen Rindern in Deutschland liegt die Anzahl der im letzten Drittel der Trächtigkeit geschlachteten Rinder bei ca. 13.000 Tieren.
  • Sofern die ergriffenen Maßnahmen wirken, ist davon auszugehen, dass sich die Trächtigkeitsquote rückläufig entwickelt.

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