Zum ersten Mal ist in Europa die Epizootische hämorrhagische Krankheit (EHD) bei Rindern festgestellt worden. Ende 2022 wurde die Erkrankungen laut Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) auf Sardinien und später auch Sizilien diagnostiziert. Auch in Spanien wurden Krankheitsherde festgestellt.
Die Viruserkrankung ist bei Wiederkäuern klinisch nicht von der Blauzungenkrankheit zu unterscheiden. Sie wird ebenfalls durch Mücken (Gnitzen) übertragen. Für Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich. EHD wurde erstmals 1955 in den Vereinigten Staaten diagnostiziert und hat sich seitdem auf Asien, Australien und Afrika ausgeweitet.
Epizootische hämorrhagische Krankheit: Diese Tierarten sind gefährdet
Besonders empfänglich für die Erkrankung sind verschiedene nordamerikanische Hirsch- und Antilopenarten, vor allem Weisswedelhirsche, Maultierhirsche und Gabelbockantilopen. Andere Hirsch- und Antilopenarten sind weniger empfänglich.
Typisch für die Krankheit sind plötzliches hohes Fieber, Teilnahmslosigkeit und Fressunlust. Blutiger Durchfall kann ebenfalls auftreten. Beim Weisswedelhirsch verläuft die Krankheit meist tödlich.
Bei Nutztieren ist die Epizootische hämorrhagische Krankheit bisher bei Rindern, Büffeln, Ziegen und Schafen aufgetreten. Grundsätzlich sind die gleichen Nutztierarten gefährdet wie bei der Blauzungenkrankeit. Bei den Nutztieren sind Rinder am stärksten betroffen, wobei die klinischen Symptome nicht von der Blauzungenerkrankung zu unterscheiden sind. Die Erkrankung kann vor allem in Milchviehbetrieben zu erheblichen Leistungseinbußen führen. Schafe und Ziegen können ebenfalls angesteckt werden, zeigen aber selten erkennbare Symptome.
So wird die Epizootische hämorrhagische Krankheit übertragen
Die Epizootische hämorrhagische Krankheit ist ein Virus der Gattung Orbivirus und wird durch den Stich von Gnitzen übertragen. Es kann daher eine saisonale Häufung im Spätsommer und Frühherbst vor allem in niedrig liegenden, feuchten Gebieten.
Das Virus ist in den USA und im Westen Kanadas verbreitet. Die Fälle in Italien und Spanien sind die ersten bestätigten Fälle in Europa. Impfstoffe gegen EHD sind nicht zugelassen. Es handelt sich bei der Erkrankung um eine meldepflichtige Erkrankung.
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