Die Lage auf dem Milchmarkt ist mehr als ernst, die Preise für die Milch sind im Keller. Das EMB hat deshalb seine Forderung nach einer "vernünftigen Strategie" gegenüber den Verantwortlichen der EU-Institutionen noch einmal bekräftigt und einen Maßnahmenkatalog zum Abbau der Überschüsse überreicht.
EU-Kommissarin Mariann Fischer-Boel und EU-Agrarratspräsident Eskil Erlandsson waren eingeladen, die Forderungen der europäischen Milcherzeuger für eine zukunftsträchtige Milcherzeugung persönlich entgegenzunehmen.
"Seit Anfang 2009 versucht die EU-Kommission mit der Wiedereinführung der Exporterstattungen und der Einlagerung erheblicher Mengen an Butter und Magermilchpulver den Markt zu stabilisieren, nachdem sie die Ausweitung der Menge erst forciert hat. Obwohl diese Maßnahmen bereits mehrere hundert Millionen Euro kosten, konnte der Milchpreisabsturz nicht verhindert werden", erklärt der Präsident des EMB Romuald Schaber.
Forderungen des EMB
Konkret handelt es sich bei den Vorschlägen des EMB um mittelfristige Maßnahmen zur Mengenreduzierung wie
- das Einrichten einer Monitoringstelle zur Erfassung der Angebots- und Nachfragesituation
- eine erzeugerfinanzierte Umlage oder auch
- die Möglichkeit der Bündelung der Milchproduzenten zu Erzeugergemeinschaften.
"Beschränkung entsprechend der Nachfrage statt marktferne Ausweitung der Erzeugung muss das Motto auf dem europäischen Markt werden, damit eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Milchproduktion hier noch eine Chance hat", bringt van Keimpema die Strategie des EMB auf den Punkt. Die Milcherzeuger erhalten europaweit inzwischen 18 bis 24 Cent pro kg Milch, was in etwa der Hälfte der Vollkosten der Produktion und damit des benötigten Preises entspricht. In allen europäischen Ländern müssen Milchviehbetriebe aus diesem Grund aufgeben. (pd)
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