Die Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen für diagnostische Verfahren zur Erkennung von Tuberkulose (TBC) bei Rindern durch die Bundesregierung wird von der Bundestierärztekammer ausdrücklich unterstützt. "Wir begrüßen die Einführung eines Monitorings, also von Stichprobenuntersuchungen auf TBC, bei über 24 Monate alten weiblichen Rindern", teilte der Präsident der Bundestierärztekammer, Prof. Theo Mantel, mit.
Tuberkulosesituation dringend analysieren
Nachdem in den vergangenen Monaten immer wieder TBC-Fälle im Allgäu und zuletzt auch in Niedersachsen aufgetreten seien, sei diese Maßnahme dringend notwendig, um einen Überblick über die Tuberkulosesituation in Deutschland zu erhalten. Laut Mantel drängt dabei die Zeit. Ihm zufolge war 2008 schon einmal eine flächendeckende Tuberkulinisierung geplant gewesen; sie scheiterte damals jedoch an den Kosten. Dies dürfe nicht noch einmal geschehen, denn aus Verantwortung für Mensch und Tier müsse Klarheit darüber herrschen, ob sich die Tierseuche in Deutschland wieder ausbreite, betonte der Präsident.
Intracutan-Test kann Sicherheit geben
Die Tierärzte achten derzeit vor allem bei der amtlichen Fleischuntersuchung auf Veränderungen, die auf Tuberkulose hinwiesen. Doch reiche das aus Sicht der Tierärzteschaft nicht aus. "Zusätzliche Sicherheit kann nur durch spezifische Untersuchungsverfahren, wie zum Beispiel den bewährten Intracutan-Test, am lebenden Tier gewonnen werden. Dieser ist nun im Rahmen eines regionalen Monitorings geplant und in Bayern bereits angelaufen", berichtete Mantel. Da nach Angaben der Bundestierärztekammer aufgrund von Bekämpfungsmaßnahmen in mehr als 99,8 Prozent der Rinderbestände keine Tuberkulose mehr auftrat, gilt Deutschland seit 1997 offiziell als frei von Rinder-TBC.
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