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Haltung und Mast

Tirol: 65 Rinder wegen TBC-Verdachts gekeult

am Freitag, 23.11.2012 - 08:55 (Jetzt kommentieren)

Nachdem vergangene Woche bereits 39 Rinder eines Tiroler Bauernhofs wegen TBC-Verdacht getötet werden mussten, sind diese Woche weitere 65 Tiere und zehn Ziegen gekeult worden.

"Die PCR-Schnelltests bestätigten das Vorliegen von Rindertuberkulose", teilte Landesveterinärdirektor Josef Kössler laut krone.at mit. Mehr als 40 Prozent der Tiere hätten demnach im TBC-Test positiv beziehungsweise zweifelhaft reagiert, erläuterte Kössler das Ergebnis. Wie die Krankheit in den Bestand gelangt ist, ist noch unklar. Dies soll mit der "Fingerprint-Methode" geklärt werden, mit der bei den vom Probematerial angezüchteten Krankheitserregern die Herkunft festgestellt werden könne. Die Ergebnisse würden aber erst in rund zwei Monaten vorliegen, stellte der Tiroler Landesveterinärdirektor laut krone.at in Aussicht.
 
Des Weiteren wurden auch Rinderbestände auf Tuberkulose getestet, die mit den betroffenen Tieren durch Zukäufe oder gemeinsame Alpung Kontakt hatten. Die Tests ergaben vier TBC-positive Rinder in einem weiteren Bestand. Wie mit diesen Tieren weiter verfahren wird, hänge vom Ergebnis der Laboruntersuchung ab, die bei den diagnostisch getöteten Tieren durchgeführt wird, so der Tiroler Landesveterinärdirektor Kössler. Der österreichische Rinderbestand galt amtlich anerkannt als Tuberkulose-frei.

TBC-Symptome: Fieber, Milchleistungsrückgang und Abmagerung

Die Inkubationszeit der Tuberkulose beim ausgewachsenen Rind beträgt rund 150 Tage. Sie verläuft in der Regel subklinisch oder manifestiert sich als chronisch-zehrende Krankheit mit vergrößerten Lymphknoten, Fieber, Milchleistungsrückgang und Abmagerung. Bei der Rindertuberkulose (Mycobacterium bovis) ist in der Regel die Lunge Haupteintrittspforte, bei Kälbern auch der Darm. Bei einer Infektion mit Mycobacterium bovis können Jungtiere akut an einer fieberhaften Lungenentzündung erkranken und innerhalb von ein bis zwei Wochen sterben. Die Einatmung infektiöser Tröpfchen (Aerosole) stellt den häufigsten Übertragungsweg dar. Weitaus seltener ist die Übertragung über den Blutweg, über Organe (Transplantationen) oder über andere Körpersekrete.

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