Im Fall der Frau, die in Österreich von einer Kuh so schwer verletzt wurde, dass sie daran starb, soll der Landwirt die Schuld tragen. Deswegen ist er jetzt vom Gericht zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt worden. Da hört mein Verständnis auf. Der Richter kam zum Schluss, dass der Landwirt die Weide hätte besser absichern müssen. Ich frage mich, für wen ist die Weide denn da? Für die Kühe oder für die Spaziergänger? Ich habe keine Angst vor Kühen, aber Respekt. Den sollte jeder haben, wenn er mit Tieren in Kontakt kommt, die deutlich schwerer und kräftiger sind, als man selbst. Wenn dann noch Kälber in der Herde sind und der Mensch mit einem Hund unterwegs ist, wird es brandgefährlich.
Ich kann die Landwirte gut verstehen, die jetzt die Weiden für Wanderer dicht machen wollen oder auf ein Beweiden verzichten wollen.
Mit dem Urteil ist noch nicht das letzte Wort gesprochen und der Landwirt war hoffentlich versichert.
Für mich zeigt dieser Fall ein weiteres Mal, wie weit sich viele Menschen vom Leben in der Natur entfremdet haben. Frei nach dem Motto: Wer in der Stadt lebt, findet die Wildnis toll, solange er damit nur wenig und dabei völlig abgesicherten Kontakt hat. Auf diese Weise passieren Tragödien.
Tragödie auf der Weide


Markus Pahlke, agrarheute
am Freitag, 01.03.2019 - 15:08
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Es ist tragisch, wenn ein Mensch stirbt. Und ich kann es auch verstehen, wenn die Angehörigen dann die Schuldigen zur Verantwortung ziehen wollen.
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