Die DMK Group hat in 2015 rund 30 Millionen (Mio.) Euro Ergebnis zusätzlich über die Milchgeldauszahlung auf die Höfe gebracht. Das geht aus vorläufigen Zahlen über das Geschäftsjahr 2015 hervor, die das Unternehmen jetzt vorgelegt hat. Trotzdem ist der durchschnittliche Auszahlungspreis des Molkereiunternehmens von 36,9 Ct/kg (2014) auf 27,6 Ct/kg (2015) gesunken. Der Gesamtumsatz des Unternehmens lag in 2015 bei 4,7 Milliarden Euro und damit 600 Mio. Euro bzw. elf Prozent unterhalb des Vorjahresumsatzes (5,3 Mrd. Euro). Stabil bleibt die Eigenkapitalquote, die auch für das Jahr 2015 mit über 36 Prozent ausgewiesen werden könne.
Aufgrund der angespannten Lage auf den Höfen befinden sich zudem laut DMK derzeit rund 500 Mio. kg Milch in Kündigung. Das entspricht rund sieben Prozent der Gesamtmilchmenge der DMK Group. Wirksam werden diese Kündigungen zum Jahresbeginn 2018.
Durch die insgesamt rund 30 Mio. Euro, die über das Milchgeld an die Landwirte ausgezahlt wurden, ging der Gewinn auf 13 Mio. Euro (42,3 Mio. Euro in 2014) zurück. Um die Liquidität der Milchlieferanten angesichts der schwierigen Situation am Weltmarkt zusätzlich zu stützen, wurde bereits im August 2015 ein umfangreiches Programm zur Kostensenkung gestartet, das bis zum Ende des Geschäftsjahres 2016 über 50 Mio. Euro freisetzen soll.
Investitionen seit Fusion bei rund 500 Millionen Euro
- Die Investitionen seit der Fusion zwischen Nordmilch und Humana belaufen sich auf rund 500 Millionen Euro. Die Inbetriebnahme neuer Produktionsstätten, die Restrukturierung einzelner Sparten sowie der hohe Anteil an Standardmilchpulver und Käse belasten den Milchauszahlungspreis.
- Dem vorläufigen Bericht zum Geschäftsjahr 2015 der DMK Group zufolge lieferten im vergangen Jahr 8.350 Milcherzeuger ihre Milch an das Unternehmen; rund sechs Prozent weniger Betriebe als in 2014. Der Rückgang müsse als weiterer Beleg dafür gesehen werden, wie sehr die dramatische Marktsituation den Strukturwandel zusätzlich beschleunigt hat.
- Die Milchmenge bleibt mit 6,7 Mrd. Kilogramm stabil (im Vorjahr 6,8 Mrd. Kilogramm).
Ausblick auf das kommende Jahr
Die Investitionen aus den Vorjahren (darunter das Milchpulverwerk in Zeven, das Werk in Erfurt und die neue Mozzarella-Käserei in Georgsmarienhütte) sind laut DMK abgeschlossen. Um die Auszahlungsleistung zu verbessern, setzt die DMK Group national und international weiterhin auf die vier strategischen Geschäftsfelder Milchprodukte, Käse, Ingredients und Tochterunternehmen. Einer der Eckpfeiler werde weiterhin auch der Ausbau des Markengeschäfts bleiben.
Während Standardprodukte in 2015 stark unter Druck waren, hielt sich der Absatz von Markenartikeln stabil; in Wachstumsländern wie China konnte die Exportmarke Oldenburger im Absatz sogar wachsen. Derzeit verkauft DMK rund zehn Prozent seiner Milchprodukte in Drittländer außerhalb der EU. Die Wertschöpfung liege im Export durchschnittlich über dem Inlandsniveau.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.