Aufgrund des meterhohen Schnees finden Wildtiere in der Schweiz kaum Nahrung. Vielen Tieren droht der Hungertod. Aus diesem Grund hat der Kanton Graubünden für die Gebiete um Davor und Samnaun eine Notfütterung angeordnet. Aber nicht in der Gemeinde Klosters, wo die Schneedecke noch höher liegen soll. Hier treibt der Hunger Rehe und Hirsche in bewohntes Gebiet. Der Geruch des Heus lockt sie bis in die Ställe.
Illegale Fütterung der Wildtiere
Ein Landwirt aus der Region filmte wie ein Hirsch ohne jegliche Scheu in seinem Stall stand und Heu fraß. Doch weil in diesem Gebiet keine Notfütterung angeordnet wurde, handelt es sich hierbei um eine illegale Fütterung. Zudem steht das Wildtier unter Tuberkulose-Verdacht – die Kühe könnten mit dem Erreger infiziert worden sein. Der Betrieb wurde unter Quarantäne gestellt und bis zur Aufhebung der Sperre, dürfen keine Tiere den Hof verlassen. Ähnlich erging es einem Milchviehbetrieb in Ramosch. Auch hier kam ein Hirsch bis in die Stallungen und bediente sich am Heu. Ein Video hiervon kursiert ebenfalls im Internet.
Gegen die Besitzer soll nach Angaben der österreichischen Heute-Ausgabe nun ein strafrechtliches Verfahren laufen. Da sie das Fütterungsverbot missachtet haben, kam es zu Kontakt zwischen Wild- und Nutztieren, welcher verhindert werden sollte.
Abschuss der Wildtiere wegen Tuberkulosegefahr
Beide Hirsche seien wegen eines möglichen Tuberkuloseverdachts geschossen worden. Dies diene der reinen Vorsichtsmaßnahme. Es wird vermutet, dass die Seuche von Wildtieren ausgeht und nicht von Rindern. Da aber im angrenzenden Montafon Fälle aufgetaucht sind, halten Experten eine Übertragung für nicht unmöglich, wie agrarheute bereits berichtete.
Bisher stehe noch nicht fest, ob die Hirsche die Erreger in sich trugen. Die geschossenen Tiere werden zurzeit untersucht.
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