Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat das Land nach Einschätzung des Ukrainischen Milcherzeugerverbandes (AVM) allein in den ersten drei Monaten bereits rund 50.000 Milchkühe verloren.
Nach Aussage von AVM-Generaldirektorin Anna Lavrenyuk starben die Tiere nicht nur in Folge aktiver Kriegshandlungen, sondern auch wegen Ausfällen beim Futter, den Haltungssystemen oder fehlender tierärztlicher Betreuung. Lavrenyuk befürchtet, dass weitere 20.000 Kühe bis Jahresende noch verenden werden. Je nach Frontverlauf und weiteren Entwicklungen in den okkupierten Gebieten könnten die Verluste am Jahresende aber auch 100.000 melkende Tiere überschreiten, so die AVM-Direktorin.
Angst vor Milcheinbruch in der Ukraine
Knapp 42 Prozent der gesamten Milchmenge wird in den zehn Oblasten erzeugt, die sich derzeit ganz oder größtenteils in der Kampf- und Besatzungszone befänden. In diesen Regionen werde von Produktionseinbrüchen um die Hälfte berichtet. Da auch die Produktionsbedingungen im Westen des Landes nicht optimal sind, geht Lavrenyuk davon aus, dass die Milchanlieferung für die industrielle Verarbeitung in diesem Jahr in dem von Kiew kontrollierten Teil des Landes auf etwa 2,0 Mio. t sinken könnte, nach 4,75 Mio. t im Vorjahr.
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