EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloş stellte diese Woche beim Agrarrat in Brüssel klar, dass er einen solchen Schritt - beispielsweise durch Anpassung der Fettkorrektur - nur auf eine einstimmige Forderung des Rats hin unternehmen werde. Beobachter halten es angesichts der unterschiedlichen Interessenlage im Rat jedoch für unwahrscheinlich, dass eine solche einmütige Erklärung gelingen kann.
Beim Agrarministerrat setzte sich vor allem Deutschland und Österreich gegenüber der Kommission für eine Lockerung der Milchmengensteuerung ein. In einer Aussprache pochten Staatssekretär Dr. Robert Kloos vom Bundeslandwirtschaftsministerium und der österreichische Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter darauf, den Milcherzeugern mehr Leine zu geben. "Es ist absurd, von den Bauern eine Milchüberschussstrafe einzufordern, wenn nächstes Jahr die Milchquote ausläuft", so Rupprechter. EU-Diplomaten erwarten, dass die Abschaffung des Korrekturfaktors für überdurchschnittlich fette Milch einer Anhebung der Milchquote um europaweit 1,7 Prozent entsprechen würde. Insgesamt unterstützt etwa ein Dutzend Mitgliedstaaten diese Maßnahme ausdrücklich.
- Superabgabe: Was bringt die Aufhebung des Fettfaktors? (10. Feb)
- EU-Agrarrat: Milchmarkt-Entwicklung im Mittelpunkt (17. Feb)
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.