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Milchproduktion

US-Milchmarkt: Preisverfall droht

am Donnerstag, 23.02.2012 - 06:45 (Jetzt kommentieren)

Ontario - Der amerikanische Milchmarkt steht kurz davor zu überhitzen. Kalifornischer Interessenverbund ruft dringend zur Erzeugerdisziplin auf.

Die Milcherzeuger in den USA sollten die Produktion sofort substanziell einschränken, um einem Preisverfall vorzubeugen. Das empfiehlt der Milcherzeugerrat (MPC), ein Interessenverbund von kalifornischen Familienbetrieben. Im Januar 2012 übertraf die Milchanlieferung in den 23 wichtigsten US-Bundesstaaten nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums den Vorjahresmonat um 3,4 Prozent.
 
Schon im Verlauf des ganzen Kalenderjahres 2011 hatte das Aufkommen über der Vorjahreslinie gelegen, mit zuletzt steigender Tendenz. Seit August 2011 reagiert der Milcherzeugerpreis auf das große Angebot mit einem Sinkflug, der sich im Januar 2012 verschärfte. Viele Käsereien sind nicht in der Lage, noch mehr Milch zu verarbeiten. Der Buttermarkt ist sehr gut versorgt und die Nachfrage nach Konsummilch bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Chicagoer Börse steht unter Druck

Weil die Milchviehherde 2011 um 63.000 auf 9,223 Millionen Milchkühe aufgestockt wurde und zugleich die Produktivität zunahm, sind monatlich 272 Millionen Kilogramm Milch mehr am Markt unterzubringen. Der Future für Klasse-III-Milch steht daher an der Börse von Chicago unter Druck. Für die Monate April bis Dezember 2012 lag der Schlusskurs gestern zwischen 15,63 US-Dollar und 16,40 US-Dollar je centum weight (cwt) oder umgerechnet 0,26 Euro bis 0,27 Euro je kg Milch, während Klasse-III-Milch im November und Dezember 2011 noch knapp 0,32 Euro je Kilogramm Milch kostete.
 
Der Milcherzeugerrat spricht angesichts der Marktlage von "düsteren Perspektiven". Die aktuell produzierte Milchmenge werde - in Verbindung mit der schwachen Trinkmilchnachfrage - sehr wahrscheinlich als negatives Zeichen für die künftigen Milchpreise wahrgenommen.

agrarheute.com unterwegs: Besuch des Milchviehbetriebs Meerwarth

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