"Der Verlust des TBC-freien Status wäre für ein hochentwickeltes Land wie Deutschland ein Armutszeugnis und für den Export ein Supergau", sagte Wittkowski am vergangenen Donnerstag in Berlin. Den Hintergrund seiner Warnung bildet das Votum des Bundesrates vom vergangenen Juni, auf eine vom Bundeslandwirtschaftsministerium angestrebte flächendeckende Impfung zu verzichten. Die Tuberkulinisierung war 1997 beendet worden, nachdem Deutschland mit Wirkung zum ersten Juli 1996 als frei von der Rindertuberkulose anerkannt worden war.
Wittkowski beklagt nun eine "Vogel-Strauß-Politik". Man habe die Verbesserung eines untauglichen Mittels beschlossen, so der Veterinärexperte. Die Tuberkulose-Fleischbeschau reiche nicht. Die Zahl der Seuchenfälle steige weiter, die Zahl der Rinderhalter falle. Unter Einschluss der Dunkelziffer schätzt er die Zahl der befallenen Betriebe auf 50 bis 60, im vergangenen Jahr seien 20 erkannt worden. Zur Wahrung der Tuberkulosefreiheit dürften 161 Fälle auftreten. "Wenn wir die Grenze reißen, wäre das der Supergau", mahnte Wittkowski. (AgE)
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