"Wir haben eine Fleckivehherde daheim mit 50 Kühen. Die meisten neugeborenen Kälber haben massiv Wasser auf der Lunge, eher eigentlich fast jedes Kalb. Die meisten Kälber kommen ohne Geburtshilfe auf die Welt. [...] Kann man dem Problem vorbeugend entgegenwirken? Fütterung der Kühe, usw. Selen wurde kürzlich bereits über Blutprobe bei den Trockenstehern untersucht. Ergebnis: kein Selenmangel." Mit diesen Problem wendet sich Kalex vergangenes Wochenende auf (Wurde entfernt) an die Community.
Seitdem sind zahlreiche Lösungsvorschläge und Tipps von den (Wurde entfernt)-Usern eingegangen.
Erste Tipps für Soforthilfe
Matthias antwortet: "Also vom Aufhängen der Kälber wurde abgeraten, weil dabei die gesamten inneren Organe auf die Lunge drücken, was kontarproduktiv ist. Drenchen würde ich maximal nur Biestmilch, bei normaler Milch kann das nach hinten los gehen (kein Lab)." Als mögliche Ursache des Problems bringt er weitere Ursachen ins Spiel, darunter Abstammung, Trockensteherfütterung, zu lange Kalbung oder Kalziummangel der Kuh.
Auch Fuchsfrau bringt sich in die Fachdiskussion ein: "Schleim aus der Nase ausstreifen ist nie verkehrt, bei Aufhängen seh ich es ähnlich wie Matthias, lege aber Kälber gern erst so aufs Stroh, dass der Kopf leicht nach unten hängt. Wenn sie viel Fruchtwasser geschluckt haben, dann hilft Antimonium Tartaricum beziehungsweise jetzt als Tartarus stibiatus vertrieben, Globuli."
DWET fügt an: "Die vertikale Lage des Kalbes ist immer noch die effektivste Maßnahme zur Abführung von Flüssigkeit aus den Atmungsorganen. Allerdings darf das Kalb nicht länger als zirka 20 Sekunden aus der horizontalen Lage genommen werden."
Suche nach der Ursache
Nach diesen ersten Tipps geht die Suche der Community nach den Ursachen des Problems weiter. Kalex merkt dazu an: "Könnte hierbei eisenhaltiges Wasser auch eine Rolle spielen? Hab das mal wo gelesen. Könnte dies vielleicht bewirken, dass Selen vom Muttertier nicht an das Kalb weitergegeben wird, obwohl genug Selen im Blut ist?"
Dazu meint altila: "Mein erster Gedanke wäre eher eine (fütterungsinduzierte) Krankheit, die ein Bestandsproblem ist. Weil es eben so sehr gehäuft auftritt."
Hofschmied schreibt: "Hauptursächlich für Lungenkrankheiten sind meisten Pilzerreger. Schimmel im Heu bzw. in der Silage."
Tiergesundheitsdienst hinzugezogen
Leider bringen auch die Maßnahmen des Tierarztes keine Lösung des Problems, wie Kalex schreibt: "Der Tierarzt gibt schleimlösende Mittel und bei extremen Fällen noch Cortison. Erfolg ist in der Regel gut bis mäßig und bei den letzten 4 Kälbern eher erfolglos. Mir scheint es so, dass das Problem sich jetzt noch verschärft."
Von der Community kommt auch deshalb der Ratschlag, eine übergeordnete Stelle "eventuell den Tiergesundheitsdienst" zu kontaktieren, wie Kasparow rät.
Dem geht Kalex nach und berichtet von dem Besuch: "Er hat den ganzen Betrieb von klein bis groß angeschaut und auch die Daten vom MLP und LKV begutachtet. Bei unseren vier Problemkälbern hat er bei den zwei schwierigeren Fällen Blut für die Untersuchung genommen und bei zwei Kälbern zudem noch eine Kotprobe."
Zwar ist das Problem noch nicht gefunden, doch die Hilfsbereitschaft unter den Berufskollegen zu dem ist beeindruckend.
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