In vielen Teilen der Welt wandeln sich die Bedingungen für die Aufzucht, Haltung und Verwertung von Rindern dramatisch. Die wachsende Nachfrage treibt die Fleischpreise, aber die Preise für Land und Futter steigen ebenso rasch. In Uruguay etwa, wo die Bodenpreise in zehn Jahren um das Siebenfache wuchsen, hat sich die Landnutzung gravierend gewandelt: Die Landpreise werden durch den vermehrten Anbau von Soja, Mais und Weizen getrieben, die Weidehaltung muss in Gebiete ausweichen, die für den Ackerbau nicht geeignet sind. Ähnlich ist es in Argentinien. Fast alle Staaten haben ihre an die Produktion gekoppelten Subventionen zurückgefahren und nur teilweise durch zielgerichtete Zahlungen, wie etwa für Umweltmaßnahmen, ersetzt. Als Folge dieser Entwicklungen ist die Wirtschaftlichkeit der Rindfleisch- und Schafproduktion in den typischen Betrieben, die von agri benchmark analysiert werden, gleich geblieben oder sogar zurückgegangen.
Preis- und Kostenniveaus gleichen sich weltweit an
"Andererseits sehen wir, dass sich die Preis- und Kostenniveaus zwischen Europa und dem Rest der Welt in den letzten zehn Jahren immer mehr angeglichen haben", sagt Claus Deblitz, Agrarökonom am Braunschweiger Thünen-Institut und Koordinator des agri benchmark Beef and Sheep Network. "Etliche Staaten in Asien, Nordafrika und im Mittleren Osten gehören inzwischen zu den Hochpreis- und -kostenländern." Das verbessert die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produktion und verringert den Importdruck in Europa, weil die Exporteure sich zunehmend in die oben genannten Länder orientieren.
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