Weidehaltung wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Tiergesundheit aus. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt das Forschungsprojekt Systemanalyse Milch (SAM).
Unter anderem wurde untersucht, ob es Unterschiede zwischen den Haltungsformen bezüglich Tierwohl und Tiergesundheit gibt. Aber auch Verbraucherumfragen wurden durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Das Wohlbefinden und die Gesundheit der Kühe wird durch die Weidehaltung positiv beeinflusst. Mit zunehmender Anzahl an Weidestunden gab es weniger Hautabschürfungen, weniger Schwellungen und Lahmheiten bei den Tieren. In Gruppen ohne Weidehaltung wurden mehr lahmende Kühe gezählt als in allen anderen Gruppen mit Weidehaltung.
- In den Wintermonaten kamen alle Tiere in den Stall. Daher konnten keine großen Unterschiede zwischen Stall- und Weidehaltung festgestellt werden.
- Schwächen hatten die Weidebetriebe bei der Fütterung, viele Milchkühe zeigten während der Weidesaison eine zu geringe durchschnittliche Körperkondition (Body Condition Score).
- Unterschiede gab es auch bei der Milchleistung. Rund 1.000 kg mehr Milch gab eine Kuh bei ganzjähriger Stallhaltung.
Verbraucher wollen Kühe auf der Weide
Die Ergebnisse der Verbraucherumfrage sind deutlich: Nur etwa 4 Prozent aller Befragten akzeptieren die Stallhaltung. Außenklimaställe werden hingegen positiver bewertet, aber auch hier liegt die Akzeptanz der Verbraucher bei knapp 17 Prozent. Daher empfehlen die Forscher:
- Wenn möglich, einen Auslauf für Kühe schaffen.
- Die Sichtbarkeit von Weidetieren erhöht die Akzeptanz durch den Verbraucher.
- Aufklärung durch Hinweisschilder am Stall.
- Für die zukünftige Entwicklung in der Milchviehhaltung sollte dies berü̈cksichtigt und beim Stallbau mit bedacht werden.
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