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Nordamerika

Weidehaltung mit Mob Grazing: Mehr Ertrag, gesündere Kühe

Kühe auf der Weide
am Freitag, 08.05.2020 - 10:25 (Jetzt kommentieren)

In Nordmerika setzen Farmer auf das „Mob grazing“. Das ist eine intensive Form der Weidehaltung. Die Weiderotation soll für ausreichend Erträge sorgen, auch bei Dürre.

Harte Winter, kurze Vegetationsperioden und trockene Sommermonate – das sind die Weidevoraussetzungen im Nordamerika. Aber auch in Deutschland stellen Hitzeperioden für Weidebetriebe eine Herausforderung dar.

Gute Erträge und möglichst wenig Futterzukauf erhöhen die Wirtschaftlichkeit eines Grünlandbetriebes. Darum ist es gerade in trockenen Monaten wichtig, die Erträge konstant zu halten. In Nordamerika setzen Farmer auf das „Mob Grazing“.

Farmer passen Besatzdichte dem Wetter an

Dabei hält man die Rinder dicht gedrängt im Herdenverband auf kleinen Flächen und treibt sie nach kurzer Zeit auf den nächsten Abschnitt. So finden die Tiere besseres Futter, und die heruntergetretenen Weidereste wirkten sich positiv auf den Boden aus.

Die Farmer passen die Besatzdichten und Umtriebe auf neue Flächen dem Wetter und dem Pflanzenwachstum an. Vor allem in Trockengebieten biete das Mob Grazing Vorteile und sichere die Erträge auch bei Dürre.

Test in einem Betrieb in Brandenburg

Kühe grasen auf der Weide

In Deutschland ist das Mob Grazing bisher kaum bekannt. Die Hochschule Eberswalde testet gerade, ob das Mob Grazing ein vorteilhafte Weidehaltung für Naturschutzflächen in Nord-Ost-Deutschland sein könnte.

Getestet werde in einem Betrieb im nördlichen Teil des Biosphärenreservates Schorfheide Chorin in Brandenburg. Wir werden die Tiere über einen Zeitraum von 30 Monaten alle sechs Wochen wiegen und Kot- und Blutproben entnehmen", sagte Prof. Dr. Inga Schleip von der Hochschule Eberswalde.

Mob grazing: Wirtschaftlich für Weidebetriebe?

Sollte sich herausstellen, dass das Mob Grazing auch für Weidebetriebe in Nord-Ost-Deutschland geeignet ist, nehme der Grünland-Ertrag zu und die Weidezeit könne verlängert werden. Das spare Futter, das sonst im Winter einen großen Kostenfaktor darstelle.

Auch nähmen das Tierwohl und die Tiergesundheit zu, da durch den häufigen Weidewechsel weniger Parasiten auftreten würden. Zudem sei das Mob Grazing gut für die Natur: Die Flächen müssten nicht nachgemäht werden. Es entstehe mehr Lebensraum für Insekten und Vögel.

Mit diesen Tipps klappt es mit der Wasserversorgung auf der Weide.

Mit Material von vet-magazin.de

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