
Die Milch von Kühen, die Auslauf auf der Weide haben, soll zukünftig in Niedersachsen ein eigenes Label erhalten und damit besser vermarktet werden. Bis Jahresende wird dem Agrarministerium zufolge das Weidemilch-Label kreiert.
Ziel sei es, Landwirten, die am Weidemilch-Label teilnehmen, einen um mindestens fünf Cent höheren Erzeugerpreis zu ermöglichen.
Landwirte müssen höhere Erlöse erzielen
"Für Weidemilch müssen Bauern höhere Erlöse erzielen können. Das wäre eine wichtige Stütze angesichts der derzeit ruinösen Erzeugerpreise. Weidemilch aus Niedersachsen soll zum echten Markenzeichen werden", erklärte der niedersächsische Agrarminister Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen). Dazu gehöre, dass die teilnehmenden Betriebe ihre Kühe tatsächlich auf Grünland halten müssen.
Weidemilch: Das sind die Kriterien
- Nur Milch von Kühen, die an mindestens 120 Tagen im Jahr mindestens sechs Stunden Weidegang erhalten, darf als Weidemilch gekennzeichnet werden.
- Ein Verbraucherwunsch sei, wie Studien der Universität Göttingen ergeben haben, dass die Milch gentechnikfrei erzeugt sein soll. Dementsprechend gelte ebenfalls als Markenzeichen für ein Weidemilch-Label: Zusatzfutter für die weidenden Kühe muss spätestens ab 2017 frei von gentechnisch veränderten Organismen sein. Die Weidemilch kann dann zusätzlich als "gentechnikfrei" gekennzeichnet werden.
Hintergrund zum Weidemilch-Label
Die Entwicklung eines Labels mit transparenten Standards gehört zum niedersächsischen Weidemilchprogramm. Im Herbst 2015 hatten 20 Vertreter aus Land- und Milchwirtschaft sowie von Nicht-Regierungsorganisationen mit dem Ministerium zunächst eine gemeinsame "Charta Weideland" verabschiedet, um die Wirtschaftlichkeit der Weidemilcherzeugung zu erhöhen.
Auf deren Grundlage haben sich die Beteiligten jetzt auf konkrete Kriterien für ein Label geeinigt.
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