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Aus der Wirtschaft

Westfleisch schluckt Rindersparte von Gausepohl

am Dienstag, 03.02.2015 - 11:18 (Jetzt kommentieren)

Freigabe erteilt. Das Bundeskartellamt hat die Übernahme der Rindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe durch Westfleisch genehmigt. In die beiden Standorte soll eine siebenstellige Summe investiert werden.

Die Übernahme der Rindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe durch die Westfleisch eG aus Münster wurde vom Bundeskartellamt genehmigt. Wie Westfleisch und der Bremer Insolvenzverwalter Malte Köster am Montag mitteilten, ist eine entsprechende Vereinbarung bereits in Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss unterzeichnet worden. Nach Angaben von Westfleisch soll durch die Übernahme an allen Unternehmensstandorten künftig eine Schlachtmenge von bis zu 500.000 Rindern (inkl. Kälbern) im Jahr erreicht werden. In 2014 schlachtete das Unternehmen aus Münster rund 400.000 Rinder.
 
Westfleisch will nach eigenen Bekunden die rund 100 Beschäftigten an den beiden Standorten Dissen und Bakum übernehmen. Des Weiteren gehen in den Besitz von Westfleisch sämtliche Vermögensgegenstände wie Betriebsimmobilien, Maschinen und technischen Anlagen der beiden insolventen Gesellschaften, Gausepohl Qualitätsfleisch GmbH & Co KG sowie Fleischversand Heinz Gausepohl GmbH & Co KG über.
Die Rindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe hatte zuletzt einen Umsatz von rund 150 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Vertragsunterzeichnung waren intensive Verhandlungen mit verschiedenen Investoren im Zuge des vom vorläufigen Insolvenzverwalter initiierten Investorenprozesses vorausgegangen. 
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Keine Auskunft zum Kaufpreis

"Mit der Übernahme durch die Westfleisch eG ist eine tragfähige Lösung für die Zukunft geschaffen. Es ist gelungen, eine hohe Befriedigungsquote für die Ansprüche der Landwirte und Viehhändler zu realisieren, gleichzeitig werden alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer übernommen. Die Sanierung ist damit drei Monate nach dem Insolvenzantrag erfolgreich abgeschlossen", kommentiert Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster die abgeschlossenen Verhandlungen.
 
Über den Kaufpreis und Details der Transaktion haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Der Insolvenzverwalter stellte nach Angaben von Westfleisch jedoch heraus, dass der erzielte Kaufpreis zu einer außergewöhnlich hohen Befriedigungsquote der Gläubiger von bis zu 50 Prozent führen könne. Die durchschnittliche Quote für Gläubiger in Insolvenzverfahren liegt in Deutschland bei rund fünf Prozent. Maßgebliche Gläubiger des Verfahrens sind vor allem Landwirte und Viehhändler aus der Region.

Westfleisch weitet Marktanteil im nordwestdeutschen Raum aus

"Westfleisch sieht in der Ausweitung seiner Erfassung bei Großvieh im nordwestdeutschen Raum eine gute Chance zur weiteren Stabilisierung des Rindfleischmarktes für SB-Fleisch, TK-Convenience sowie im Frischfleischgeschäft und im Export", zeigt sich Dr. Helfried Giesen, Vorstandsmitglied Westfleisch eG, zufrieden
 
Über die Summe, die in die beiden Standorte investiert werden soll, gibt es noch keine genauen Zahlen. "Noch sind die Überlegungen zu den technischen Investitionsplänen in 2015/2016 innerhalb der Westfleisch-Gruppe nicht abgeschlossen. Perspektivisch ist für die Neuausrichtung und Zukunftsfähigkeit der beiden Betriebe mit siebenstelligen Investionssummen zu rechnen", heißt es auf Nachfrage von Seiten des Schlachtunternehmens.

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