15.000 Liter Wasser soll ein Kilogramm Rindfleisch bei seiner Produktion vom Tier bis zum Teller verbrauchen. Mit dieser enorm hohen Zahl gehen vor allem Umwelt- und Tierschützer hausieren und nutzen sie, um klar zu machen: Fleischverzehr ist verantwortungslos!
Doch was ist dran am Wasserverschwender Rindfleisch? Trinkt ein Bulle tatsächlich 11.000 Liter Wasser am Tag? Oder geht dieses Wasser anderweitig für unser Süßwasserreservoir verloren?
Um es kurz zu machen: Das ist natürlich Unfug (siehe diesen Beitrag zum Thema von unserem Kollegen Uli Graf vom Bayerischen Wochenblatt). Denn während bei anderen Nahrungsmitteln nur oft künstliche Bewässerung und Transport, Verarbeitung und Verpackung beim Wasserverbrauch angerechnet werden, enthalten die genannten 15.000 Liter vor allem sogenanntes "grünes Wasser", also vornehmlich Niederschläge, die von Futterpflanzen genutzt werden, um Nährstoffe aufzunehmen und den Zelldruck zu erhalten. Alles, was die Pflanze nicht aufnimmt, gelangt an ihr vorbei ins Grundwasser und befüllt dort unseren Trinkwasservorrat.
Und auch das aufgenommene Wasser ist nicht "verbraucht" oder verschmutzt, sondern wird größtenteils wieder veratmet, gelangt zurück in den Wasserkreislauf und fällt mit dem nächsten Regen wieder auf die Erde.
Was also wirkt, als gehe mit jedem Kilo Rindfleisch auf unseren Tellern Unmengen an Wasser verloren oder müsse zumindest aufwendig wieder aufbereitet werden, ist zum überwiegenden Teil eine ideologisch motivierte Fehlinformation, zusammengeschneidert aus Futterflächenbedarf (nicht selten dort, wo außer Viehfutter nichts wächst und Wasser nutzen könnte), Niederschlagsmengen und viel Phantasie.
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