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Futtermittelknappheit

"Rohstoffbasis für gentechnikfreie Produktion ist weggebrochen"

Sojaschrot
am Freitag, 18.03.2022 - 11:30 (4 Kommentare)

Der Hauptgeschäftsführer des deutschen Raiffeisenverbands, Dr. Henning Ehlers, geht davon aus, dass es durch den Krieg in der Ukraine keine Basis mehr für eine gentechnikfreie Erzeugung gibt.

Dr. Henning Ehlers

„Der Krieg gegen die Ukraine verändert die globale Rohstoffverfügbarkeit dramatisch. Raps- und Sojafuttermittel aus Russland und der Ukraine, die bei uns in die Lebensmittelpro-duktion „ohne Gentechnik“ fließen, werden für längere Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen“, erläutert der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV).
„Wir haben nur noch die Ware, die in den Lägern liegt. Aus anderen Ländern wie Brasilien kann nur begrenzt Ware beschafft werden“, sagt Ehlers.

Dies treibe die Futterpreise für Geflügel- und Milchviehhalter ebenso wie für Landwirte mit Bioerzeugung in die Höhe. Dazu kommen explodierende Energie- und Betriebskosten für Landwirte, Futterproduzenten und Lebensmittelwirtschaft.

Auf Rohstoffengpässe einstellen

Aufgrund der weggebrochenen Rohstoffbasis bleibt den Landwirten und der Futterwirtschaft nur die Möglichkeit, auf alternative Futterkomponenten zurückzugreifen. Deshalb werden in Kürze viele Landwirte und Unternehmen der Verarbeitung aus der ohne-Gentechnik-Produktion aussteigen müssen. Ehlers weiter: „Der vollständige Verzicht auf ei-weißreiche Futterkomponenten ist keine Alternative. In der Konsequenz wäre die Versorgungssicherheit der Bevölkerung gefährdet.“

Die deutsche Agrar- und Ernährungswirtschaft muss sich auf die Rohstoffengpässe einstellen. „Gegenwärtig müssen rationale Entscheidungen getroffen werden, die uns durch diese Zeit bringen und die Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellen. Hier setze ich auf Verständnis bei Lebensmittelhandel und Verbrauchern“, so Ehlers.

Mit Material von Deutscher Raiffeisenverband

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