Eier:
Absatz läuft gut
Der steigende Absatz mit Ausnahme bei Bio-Eiern - auf allen Handelsebenen, der sich letzte Woche bereits angekündigt hatte, setzte sich diese Woche so fort.
Obwohl über Pfingsten sehr viele Endverbraucher in Urlaub fahren, war der Markt in der aktuellen Woche durchaus positiv gestimmt. Es machen sich nun doch die saisonüblichen Schlachtungen der Althennen bemerkbar; auch war das Wetter eierfreundlich, d.h. es war nicht zu heiß in der letzten Woche.
EU-Eier international wieder konkurrenzfähig: Zusätzlich führte der schwache Euro dazu, das Eier aus der EU am Weltmarkt wieder konkurrenzfähig sind, so dass die ein oder andere Partie der "Überschussländer" als da wären die Niederlande, Spanien sowie Polen auch außerhalb der EU verkauft werden konnten.
Freilandware sehr gefragt: In Deutschland ist weiterhin die Freilandware sehr gefragt. Die Ursachen (gemeint ist die Dioxin-Problematik bei Bio-Eiern) dafür hatte ich bereits letzte Woche erläutert. Ist durch das KAT-System im Bereich Eier mittlerweile ein Prüfsystem eingeführt, das effektiv funktioniert, ist dies im Bereich Futtermittel wohl offensichtlich nicht der Fall.
Kontrollen auf europäischer Ebene zu wenig effektiv: Wären die Kontrollen der Bio-Verbände auf europäischer Ebene effektiv, hätten die aktuellen Dioxin-Funde gerade im Bio-Bereich vermieden werden können. Die Futterhersteller sind dringend gefordert, die Prüfsystematik im Bio-Bereich grundlegend zu ändern, da ansonsten schwere Konsequenzen zu erwarten sind.
Rückverfolgbarkeit geht an den Grenzen verloren: Leider ist es immer noch so, dass, sobald eine Charge mit Rohware zwei oder mehr Landesgrenzen überschreitet, die Rückverfolgbarkeit irgendwo an den Grenzen verloren geht. Der Verdacht liegt nahe, dass dies von den Lieferanten auch so beabsichtigt ist. Findet hier keine radikale Reform statt, ist der nächste Skandal vorprogrammiert mit nicht vorhersehbaren Konsequenzen. Maiskörner sind halt leider nicht beschriftbar; im Gegensatz zu Eiern.
Geflügel:
Lebhafter Absatz mit Geflügelfleisch
Das Pfingstfest brachte in vielen Regionen Deutschlands schönes Wetter und regte zum privaten Grillen an. Dabei waren nicht nur Schweineschnitzel und Würstchen begehrt, sondern auch Geflügelfleisch. Die Theken des Lebensmitteleinzelhandels mit Grillfleisch waren vor den Feiertagen überwiegend geräumt.
Hiesige Produktion findet zügig Abnehmer: Die Hähnchen- und Putenmärkte tendieren freundlich. Die hiesige Produktion findet zügig ihre Abnehmer. Die Zulieferungen aus Drittländern fallen derzeit eher gering aus. Importware ist zurzeit teuer, was nicht zuletzt auf die Euro-Schwäche zurückzuführen ist. Die Preistendenz ist auf allen Absatzstufen stabil bis fester.
Mehr Ware im Export abgesetzt: Für die kommenden Wochen setzen Marktbeteiligte nach EMA-Informationen auf eine weiterhin positive Entwicklung an den Geflügelmärkten. Grill- und Spargelsaison sowie auch die anstehende Fußballweltmeisterschaft fördern den Absatz von Geflügelfleisch. Zudem kann dem Vernehmen nach infolge des schwachen Euros mehr Ware im Export abgesetzt werden.
{BILD:115548:jpg} Georg Heitlinger,
Eierproduzent aus dem baden-württembergischen
Eppingen, 40.000 Legehennen, davon ca. 12.000 in Freilandhaltung, 28.000 in Bodenhaltung, ca. 90 ha Ackerbau, inkl. Packstelle, analysiert ab sofort
wöchentlich für agrarheute.com in Zusammenarbeit
mit der EMA, Bonn, die Marktentwicklung bei Eiern
und Geflügelmast.
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