10 Tipps zum Außenklimastall

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Außenklimaställe sind eine Alternative zu herkömmlichen Ställen. Was Sie bei einem solchen Stallsystem beachten müssen, lesen Sie in den folgenden 10 Tipps.

Martina Hungerkamp, agrarheute
am Dienstag, 14.08.2018 - 08:55
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Gut Ruhen: Für das Tierwohl und das passende Mikroklima am geeignetsten sind Ruhekisten mit planbefestigten Liegeflächen. Sie sollten möglichst weit entfernt von der Harn- und Kotecke liegen, damit die Schweine mit ihren empfindlichen Nasen nicht über Güllekanäle ruhen müssen. Hier können die Schweine sich ihr Wohlfühl-Mikroklima schaffen.
Sorgen Sie für eine komfortable Kleinklimazone. Dafür sollten die Ruhe- beziehungsweise Liegekisten gedämmt sein und dicht schließen. Schon kleinste Lücken sorgen für einen empfindlichen Temperaturabfall.
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Sauber bleiben: Wenn die Aufteilung in die verschiedenen Funktionsbereiche stimmt, halten die Schweine ihren Liegebereich sauber. Tränken sollten idealerweise im Außenbereich angebracht werden, denn sie veranlassen die Tiere dazu, dort auch ihren Kotbereich anzulegen. Durch die richtigen Maßnahmen können Sie ihre Schweine so steuern, dass der Kotbereich möglichst klein ist. So hält man die Emissionen gering. Idealerweise ist die Kotecke zugig, feucht, hell und bietet Kontakt zu Buchtennachbarn – auch Schweine wollen ihr Territorium abgrenzen.
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Nicht zu groß: Um die notwendige Luftzirkulation zu gewährleisten, dürfen Außenklimaställe nur über einen schmalen Stallquerschnitt verfügen. Außerdem ist ein gewisser Mindestabstand zu Nachbargebäuden nötig, damit das Prinzip der freien Lüftung funktioniert. Eine kompakte Bauweise ist deshalb kaum möglich. Die Folge sind längere Arbeitswege und große Baugrundstücke.
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Das Klima muss stimmen: Selbst wenn sich die Schweine kurzfristig an einem Hagelschauer erfreuen können: Sie brauchen im Winter ein warmes Plätzchen und im Sommer die Möglichkeit, sich abzukühlen. Zugluft mögen sie gar nicht. Deshalb muss auch bei einer Stallhülle, die aufgrund der freien Lüftung in offener Bauweise errichtet ist, eine Regulierung möglich sein. Dies kann zum Beispiel durch Jalousien, Windschutznetze oder Stellklappen geschehen. Gegen Hitze im Sommer haben sich zum Beispiel Duschen im Außenbereich bewährt.
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Kontrolle möglich: Auch die Liegekisten dürfen bei der täglichen Tierkontrolle nicht außen vor bleiben. Hilfreich sind Systeme mit Deckeln, die man zentral hochziehen oder heben kann. Diese helfen auch, um im Sommer zum Beispiel gezielt zu belüften.
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An Frostschutz denken: Selbst wenn es im Ruhebereich kuschelig und warm für die Schweine ist: Im Stall können schon mal Minusgrade herrschen. Wenn Sie kein Wasser schleppen möchten, sollten Sie sich Gedanken über einen guten Frostschutz bei den Tränkeleitungen durch Isolation oder auch eine Umwälzpumpe machen. Denken Sie außerdem daran, dass auch bei Dauerfrost irgendwann entmistet werden muss.
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Kosten richtig kalkulieren: Wer denkt, ein Außenklimastall sei wesentlich günstiger als ein konventioneller wärmegedämmter und zwangsbelüfteter Stall, der kann sich leicht irren. Bei konventionellen Mastställen schwanken die Preise je Mastplatz zwischen 580 und 780 Euro. Für einen Außenklimastall mit 320 bis 660 Mastplätzen liegen die Baukosten bei rund 460 bis 740 Euro pro Platz. Überlegen Sie, ob zum Beispiel durch Eigenleistung eine Kostensenkung möglich ist
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Biosicherheit einhalten: Außenklima- beziehungsweise Offenstall heißt nicht, dass man die Biosicherheit links liegen lassen kann. Im Gegenteil: Die offene Bauweise stellt erhöhte Anforderungen an das Hygienemanagement, denn auch hier gilt die Schweinehaltungshygiene-Verordnung. Zum Beispiel muss vor dem Betreten des Stalls eine Hygieneschleuse passiert werden. Sinnvoll können an den offenen Seiten auch Netze sein, die verhindern, dass Vögel in den Stall gelangen.
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Auslauf wo möglich: Ein Außenklimastall mit zusätzlichem Auslauf kommt dem Verständnis für Tierwohl am nächsten. Schweine können zum Beispiel die Funktionsbereiche noch besser trennen und bei Konflikten haben sie Platz zum Ausweichen. Wichtig ist, dass der Auslauf im Sommer beschattet werden kann, denn auch Schweine bekommen Sonnenbrand!
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