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Biosicherheit bei Tierseuchen

Afrikanische Schweinepest: Wann kommt sie nach Spanien?

Die Schweinefleischproduktion ist Spanien ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, vor allem durch Integratoren, die auch Ferkel importieren. Der spanische Bauernverband hat Sorge, dass auf diesem Weg die Afrikanische Schweinepest (ASP) ins Land kommen könnte.
am Mittwoch, 08.03.2023 - 13:34 (Jetzt kommentieren)

Unter Spaniens Schweinehaltern geht die Angst vor der Einschleppung der ASP um: Jeden Monat würden die großen Integratoren rund 200.000 Ferkel aus Mitteleuropa ins Land importiert. Das sei russisches Roulette.

Die Tatsache, dass jeden Monat 200.000 Ferkel nach Spanien importiert würden, sei wie russisches Roulette mit dem ganzen Schweinesektor zu spielen. Deshalb fordern Landwirte die großen Schweineintegratoren auf, ihre Ferkelimporte aus mitteleuropäischen Ländern stärker zu kontrollieren und an das Risiko der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) anzupassen.

Die Organisationen der Landwirte und Viehzüchter (COAG) verlangt mehr Verantwortung, verschärfte Kontrollen und Reduzierung der Ferkelimporte. Es müsse mehr mit dem Kopf und weniger mit der Tasche gedacht werden, betont der Bauernverband COAG in einer Pressemitteilung. Ein einziger ASP-Fall würde die großen Anstrengungen der Branche, die es geschafft habe, sich auf dem internationalen Markt zu positionieren, vernichten.

ASP-Ausbruch in Spanien wäre wirtschaftliches Fiasko

Derzeit weise der spanische Schweinesektor einen Selbstversorgungsgrad von 192 Prozent auf. 92 Prozent von dem, was produziert werde, müssen exportiert werden. Würde die ASP in Spanien ausbrechen, wären laut COAG die meisten Märkte für spanisches Schweinefleisch geschlossen.

Das hätte wirtschaftliche Auswirkungen von 7,5 Mrd. Euro pro Jahr. Außerdem betreffe es rund 450.000 Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt vom Schweinesektor abhängig sind.

Ferkelimporte seien großes Risiko für Tiergesundheit

Zwar stammen 90 Prozent der Ferkel aus den Niederlanden, aufgrund der räumlichen Nähe zu Deutschland und der Mehrfachverbringung würden sie aber ein sehr hohes Risiko für die Tiergesundheit darstellen. Das Risiko vervielfache sich mit jedem Tiertransport, zum Beispiel auch von Kälbern aus Ländern mit ASP-Fällen wie Polen und Rumänien.

Die COAG warnt, dass man im eigenen Land und in den eigenen Betrieben noch so gute Biosicherheitsmaßnahmen haben könne, bei einer Einschleppung aus dem Ausland helfe das nicht.

Deshalb fordert der Bauernverband unter anderem die maximale Kontrolle der Herkunft und die Untersuchung auf ASP mittels einer Blutprobe. Transporter müssten nachweislich gründlichst gereinigt und desinfiziert werden.

Mit Material von COAG

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