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ASP: Bundesländer verstärken Monitoring

am Dienstag, 09.09.2014 - 19:31 (Jetzt kommentieren)

Angesichts der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) wollen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ihr Monitoring verstärken. Die Landwirte sind aufgerufen daran teilzunehmen.

Der Erreger der Afrikanischen Schweinepest (ASP) befindet sich in Osteuropa weiter auf dem Vormarsch. Die Bundesländer mit umfangreicher Veredlungswirtschaft haben angesichts weiterer Fälle in Litauen und Polen ihre Vorsorgebemühungen verstärkt. Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer verwies vorige Woche auf das Früherkennungs- und Monitoringprogramm des Landes und appellierte an die Landwirte, daran teilzunehmen.
 
Es bestehe die Gefahr, dass bei einem möglichen Eintrag der Schweinepest in den Bestand die Krankheit nicht sofort erkannt werde. Deshalb sei die Ausschlussuntersuchung bei erkrankten Schweinen ein wichtiger Baustein des Monitoringprogramms, erläuterte der Minister. Dabei würden Blutproben der kranken Tiere zur Abklärung eines unklaren Krankheitsgeschehens an ein diagnostisches Labor geschickt, mit Einwilligung des Tierhalters auch an ein Labor des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) weitergeleitet und dort auf die Klassische und Afrikanische Schweinepest untersucht.

Sachverständigengruppe eingerichtet

Nordrhein-Westfalen hat nach Angaben des dortigen Landesamtes für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (LANUV) seine Vorsorgemaßnahmen bezüglich der ASP ebenfalls verstärkt und eine Sachverständigengruppe bestehend aus Experten der Kreis- und Landesbehörden, Veterinären, Jägern und des bäuerlichen Berufsstandes eingerichtet. Wie das LANUV berichtete, hat die Gruppe konkrete Maßnahmen wie die Ausweisung von Restriktionsgebieten, jagdliche Maßnahmen in Restriktionsgebieten und Möglichkeiten des Auffindens verendeter Wildschweine abgestimmt.
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Jagd intensivieren

Unterdessen forderte die niedersächsische CDU-Landtagsfraktion eine bessere Einbeziehung der Jäger in die vorbeugende ASP-Bekämpfung. Als "verantwortungslos" bezeichnete deren jagdpolitischer Sprecher, Lutz Winkelmann, die von Minister Meyer geplante Verkürzung der Jagdzeiten für Wildschweine. Angesichts der akuten Bedrohung durch die ASP sei eine Einschränkung der Jagd "der absolut falsche Weg", erklärte Winkelmann. Dadurch würden sich die ohnehin schon sehr starken Schwarzwildbestände weiter vermehren und die Gefahr der Verbreitung des Erregers in Niedersachsen wachsen.
 
Der CDU-Politiker wies darauf hin, dass sich der ASP-Virus mit einer Geschwindigkeit von etwa 300 km pro Jahr ausbreite und es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis dieser Niedersachsen erreiche. Winkelmann forderte den Landwirtschaftsminister deshalb auf, seine ideologischen Vorstellungen im Sinne der konsequenten Bekämpfung der Krankheit hinten an zu stellen und auf die Verkürzung der Jagdzeiten für Wildschweine zu verzichten.
 

Seit 2014 100 ASP-Fälle

Laut Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) wurde am 3. September bei einem Wildschwein etwa 8 km außerhalb der bisherigen Überwachungszone ASP nachgewiesen. Ende August waren weitere Ausbrüche bei Hobby-Schweinehaltern in Litauen, Polen und der Nordukraine gemeldet worden. Seit Jahresbeginn hat es in Litauen, Lettland und Polen rund 100 bestätigte ASP-Fälle gegeben.
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