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Afrikanische Schweinepest

ASP in Mecklenburg-Vorpommern: Landwirt jagte in Niedersachsen

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am Freitag, 26.11.2021 - 12:35 (Jetzt kommentieren)

Kurz vor dem Ausbruch der ASP in seinem Bestand war der Landwirt aus Mecklenburg-Vorpommern zur Jagd in Niedersachsen.

Bisher ist Niedersachsen von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verschont geblieben. Weder Wildschweine noch einer der zahlreichen Schweineställe im Bundesland waren bisher betroffen. Trotzdem sind die niedersächsischen Behörden nach dem Ausbruch der Tierseuche in einem Betrieb bei Rostock in Mecklenburg-Vorpommern in Alarmbereitschaft: Der Betriebsleiter des betroffenen Bestands war kurz zuvor auf einer Jagd in Niedersachsen.
Das geht aus Recherchen der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) hervor, die sich auf ein entsprechendes Schreiben des Landwirtschaftsministeriums Niedersachsen beziehen.
Empfänger dieses Schreibens ist nach Angaben der NOZ der Landkreis Hameln-Pyrmont. Dieser liegt im Dreieck Hannover, Hildesheim, Bielefeld; unweit der deutschen Schweinehochburgen in Weser-Ems und Westfalen.

ASP in Mecklenburg-Vorpommern: Schweinehalter war auf Jagd in Niedersachsen

Laut des Schreibens habe der Landwirt aus Rostock kurz zuvor einen landwirtschaftlichen Betrieb in dem niedersächsischen Kreis besucht. Gegenüber der NOZ bestätigte der Kreis Hameln-Pyrmont, dass der Besuchte Betrieb ebenfalls Schweine hält. Zudem nahm der Landwirt am 13. November an einer Drückjagd im Bereich der Gemeinde Emmertal teil. Gegenüber der NOZ wollte der Landwirt diese Recherche jedoch nicht bestätigen.
Zwei Tage nach dieser Jagd wurde der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in seinem Betrieb in Güstrow festgestellt.
Mittlerweile wurden alle rund 4.000 Schweine in dem Bestand notgetötet, um ein weiteres Ausbreiten der Seuche zu verhindern.

ASP in Mecklenburg-Vorpommern: FLI untersucht Übertragungswege der

Wie genau der ASP-Erreger in den Stall gelangen konnte ist bislang noch unklar. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) untersucht derzeit mögliche Übertragungswege. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs gab es in Mecklenburg-Vorpommern keine weiteren ASP-Fälle. Die bisherigen Nachweise der Tierseuche bei Wild- und Hausschweinen lagen in Sachsen und Brandenburg.

Laut Berichten der NOZ erhielt das niedersächsische Landwirtschaftsministerium die Information über den Hofbesuch und den Jagdausflug des Betriebsleiters erst eine Woche später.

Niedersächsisches Landwirtschaftsministerium: Biosicherheit einhalten

Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium weist unterdessen erneut auf das strenge Einhalten der Biosicherheitsmaßnahmen hin. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast erklärt: „Die Lage ist noch einmal ernster geworden. Dass es nun einen weiteren Fundort nur rund 50 Kilometer von der Landesgrenze entfernt gibt, zeigt, wie aktiv das Infektionsgeschehen ist. Die Biosicherheit ist von unseren Schweinehaltern unbedingt einzuhalten!“

Auch an Jägerinnen und Jäger richtet sich das ML noch einmal eindringlich. Bei Jagdeinsätzen innerhalb und außerhalb Niedersachsens sollten unbedingt alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Bei einer Jagd außerhalb Niedersachsens sollte erlegtes Schwarzwild außerdem erst nach einem negativen Test auf Afrikanische Schweinepest nach Niedersachsen gebracht werden. Und: Reste von erlegtem Wild sind unbedingt in einer Tierkörperbeseitigungsanlage zu entsorgen – sie dürfen keinesfalls im Revier entsorgt werden.

Mit Material von Neue Osnabrücker Zeitung, ML Niedersachsen

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