Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

+++ Update 29. Juni 2021 +++

ASP in Polen: So ist die Lage

Warnschild gegen ASP in Polen.
am Dienstag, 29.06.2021 - 15:47 (Jetzt kommentieren)

Polen scheint die Afrikanischen Schweinepest (ASP) nach wie vor nicht in den Griff zu bekommen. ASP-Funde haben wieder einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Neu betroffen ist die Wojewodschaft Łódź.

29. Juni 2021: Neue Ausbrüche der ASP bei Hausschweinen

In etlichen Hausschweinebeständen in Polen ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) ausgebrochen. Gleichzeitig steigt der Infektionsdruck in Richtung Brandenburg.

Bisher wenig betroffen war die Wojewodschaft Łódź in der Mitte des Landes. Jetzt bestätigte die Oberste Veterinärbehörde für die vergangene Woche gleich drei Fälle in der Region, einer kam in Lublin dazu. 

Die Seuche sei in einem Betrieb in Łódź ausgebrochen und in die anderen Bestände verschleppt worden. 4.000 Schweine mussten daraufhin gekeult werden. Überrascht sind die Behörden, da in dieser Region bislang kaum Fälle bei Wildschweinen registriert wurden.

Der jüngste Nachweis der ASP stammt aus einem kleineren Betrieb mit 39 Schweinen im Vorkarpartenland. Es ist der erste Seuchenfund in der Region seit 2019 in einem Hausschweinebestand. Allerdings fanden die Behörden seit Jahresbeginn bereits mehr als 100 infizierte Wildschweine.

Insgesamt seien hauptsächlich Kleinbetriebe betroffen. Dennoch stoßen die Behörden und Vollzugsorgane auf Probleme bei den Seuchenschutzmaßnahmen. So blockieren beispielsweise Landwirte der Bauernbewegung AGROunia Straßen und hindern die Behörden bei ihrer Arbeit.

Die Landwirte protestieren in erste Linie gegen die amtlich verfügte Keulung aller Hausschweine im Umkreis von 1 km um bestätigte Seuchenherde. Die Behörden in der Region haben daraufhin die Tötung gesunder Bestände zeitweise ausgesetzt. Grundsätzlich halten sie aus Präventionsgründen aber daran fest. 

Mit Material von AgE

15. Juni 2021: Wieder deutlich mehr ASP-Fälle bei Wildschweinen

Die amtlichen Zahlen zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) haben in Polen wieder einen deutlichen Satz nach oben gemacht. Die Oberste Veterinärbehörde bestätigte in nur einer Woche weitere 111 ASP-Funde mit insgesamt 184 verendeten Tieren und damit mehr als doppelt so viel wie in den vergangenen Wochen innerhalb von sieben Tagen gemeldet wurden. Allerdings ist unklar, ob in der aktuellen Statistik womöglich etliche Nachmeldungen enthalten sind.

So oder so bleibt der Seuchendruck in Polen hoch. Seit Jahresbeginn wurden nun insgesamt 1.650 ASP-Fälle bei Schwarzwild und zwei in landwirtschaftlichen Betrieben registriert.

Besorgniserregend aus deutscher Sicht ist, dass in der vergangenen Woche fast 80 Funde allein in der Wojewodschaft Lebus gemeldet wurden. Sie grenzt unmittelbar an Brandenburg und Sachsen an. Der Verhinderung des Wildwechsels zwischen Deutschland und Polen kommt also weiterhin eine enorm hohe Bedeutung zu.

Das sehen offenbar auch die Landwirtschaftsminister der Länder so. Die Ressortchefs einigten sich bei der Agrarministerkonferenz (AMK) am vergangenen Freitag auf ein solidarisches Modell, mit dem der Bau von Wildschutzzäunen zur Verhinderung der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest finanziert werden kann. Kernpunkt des Modells ist eine Kostenverteilung gemäß Kombination der Parameter aus dem prozentualen Anteil gehaltener Schweine im jeweiligen Bundesland, kombiniert mit dem Königsteiner Schlüssel.

Mit Material von AgE

Update 20. Oktober 2020: Der 100. Fall in Polen

In der letzten Woche kam es in Polen erneut zur Meldung eines weiteren Falls der afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Hausschweinen. Das erkrankte Tier stammt aus dem Karpatenvorland. Dieser Fall stellt für Polen den 100. ASP-Fall dieses Jahres dar. 

Update 25. August 2020: Insgesamt schon 66 Fälle in Polen

Polen hat bis jetzt in 2020 schon mehr Fälle als im Jahr 2019. Insgesamt gab es 66 Fälle der Afrikanischen Schweinepest in Deutschlands Nachbarland. Die meisten brachen in Hinterhofbeständen aus. Insgesamt 60 der 66 Fälle waren in Beständen mit weniger als 100 Schweinen ausgebrochen.

Insgesamt ist die Zahl der gekeulten Tiere auf 46.000 angestiegen. Sechs der betroffenen Betriebe liegen nahe der deutschen Grenze. Doch auch die Schweinehalter in Polen schützen sich mit allen Mitteln vor der Ausbreitung der ASP.

Die Zahl der infizierten Wildschweine ist hingegen leicht gesunken. Im Jahr 2020 wurden bis jetzt 3.000 Wildschweine positiv auf die Afrikanische Schweinepest getestet.

Update 04. August 2020: Weitere Fälle in Hausschweinebeständen

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in Polen weiter aus. Am Wochenende bestätigte die oberste Veterinärbehörde den 20. Ausbruch seit Jahresbeginn. Auf einem Betrieb im ostpolnischen Lublin mussten 2.000 infizierte Schweine gekeult werden. Auch nahe der deutsch-polnischen Grenze gab es einen neuen Fall. In einem Hausschweinebestand auf einem kleinen Betrieb waren 19 Schweine von der ASP betroffen.

In den letzten zwei Wochen gab es somit 13 neue Seuchenfälle, die vermehrt in Hausschweinebeständen auftreten. Seit Anfang Januar mussten laut Statistik mittlerweile 42.000 Tiere getötet werden, das sind rund 7.000 Schweine mehr als im Vorjahr 2019.

Update 31. Juli 2020: ASP in Polen weiter Bedrohung für Deutschland

Die Funde von Wildschweinen, die sich mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert haben, reißen im Westen Polen nicht ab. Die Zahl der Fälle steigt weiter. Damit bleibt die ASP laut Pig Progress eine ständige Bedrohung für die Schweineproduktion in anderen nordwesteuropäischen Ländern, vor allem in Deutschland. 

Lange Zeit konzentrierte sich das Geschehen auf Ostpolen. Aber seit November 2019 sind die drei westlichen Provinzen Lubusz, Niederschlesien und Großpolen betroffen. Neben 1.845 toten Wildschweinen sind auch vier Betriebe mit Hausschweinen in Westpolen betroffen.

Polens Landwirtschaftsminister sieht Abflauen der ASP

Die Fallzahl bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ist kaum zurückgegangen. Trotzdem sieht Ardanowski Anzeichen, dass die seit 2014 anhaltende Tierseuche in Hausschweinebeständen abflaut. 77 zuvor auffällig gewordene Gemeinden in Polen gelten zurzeit wieder als seuchenfrei.

Laut Polens Landwirtschaftsminister halten alle Betriebe, unabhängig von ihrer Größe, die Maßnahmen zur Eingrenzung der Seuche ein.

Ungelöst: ASP bei Wildschweinen

Die ASP unter Wildschweinen sei laut des Ministers aber nach wie vor ein großes, ungelöstes Problem. Er sieht die Jäger in der Pflicht, die Bestände weiter zu minimieren und das Potential des Übertragens damit zu reduzieren.

Der LBV Brandenburg sieht die Lage deutlich kritischer und fordert schon seit Anfang Mai einen festen Zaun zum Schutz vor ASP, mit einer wildschweinfreien Zone, an der Grenze nach französischem und belgischem Vorbild. Denn Polen bestätigt seit Jahresbeginn 2.300 bestätigte ASP- Fälle bei Wildschweinen und 2 Fälle in Nutztierbeständen. Auch in den letzten Wochen gab es mehrere Funde nahe der deutschen Grenze.

Mit Material von AgE; fleischwirtschaft

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...