Bei einer Infektion mit einem abgeschwächten Stamm des Erregers der Afrikanischen Schweinepest (ASP) spielt der Hygienezustand der Schweinehaltung für die Schwere des Krankheitsverlaufs eine wesentliche Rolle. Das ergaben Forschungsarbeiten des Schweizer Instituts für Virologie und Immunologie (IVI) in Zusammenarbeit mit der Universität Bern. Hierzu wurden Hausschweine in einem Versuch mit einem abgeschwächten Virusstamm infiziert. Dabei stellten die beteiligten Forschungsgruppen fest, dass die Krankheit bei Hausschweinen aus einem Haltungssystem mit sehr hohem Hygiene- und Gesundheitszustand (sogenannten Hochgesundheitsherden, SPF: spezifisch pathogenfrei) leichter und kürzer verlief und vollständig ausheilte. Bei Schweinen aus konventioneller Hofhaltung mit Standardhygiene habe die Krankheit hingegen länger gedauert. Die Sterblichkeit habe bei den Tieren 50 Prozent betragen.
Forschungsergebnisse seien für die Impfstoff-Entwicklung im Kampf gegen ASP relevant
Die Analyse des Immunsystems der Schweine vor und während der Infektion weise darauf hin, dass eine höhere Grundaktivierung des Immunsystems erhebliche Auswirkungen auf den Schweregrad der Krankheit und die Entzündungsreaktion habe, so die Wissenschaftler. Diese Unterschiede seien entscheidende Faktoren für den Verlauf der ASP-Krankheit bei einer Infektion mit einem abgeschwächten Virusstamm. Nach Einschätzung der Forscher sind diese neuen Ergebnisse für die Entwicklung von abgeschwächten Lebendimpfstoffen gegen ASP äußerst relevant.
Die Ergebnisse erfolgten unter experimentellen Bedingungen, ihre Bedeutung für die Praxis sei laut Wissenschaftler noch unklar. Bisher gibt es keinen Impfstoff gegen diese Tierseuche. Die Afrikanische Schweinepest ist gemäß Tierseuchenverordnung als hochansteckende Seuche eingestuft.
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