Seit gut einem Jahr ist die geänderte Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung in Kraft. Sauen dürfen nur noch maximal fünf Tage rund um die Geburt fixiert werden und Abferkelbuchten müssen mindestens 6,5 m² groß sein. Bewegungs- oder Freilaufbuchten erfüllen diese Anforderungen. Bewegungsbuchten besitzen einen Ferkelschutzkorb, der geöffnet werden kann.
In der Freilaufbucht wird die Sau weder vor oder während der Abferkelung noch in der Säugezeit in ihrer Bewegung eingeschränkt. Für Neubauten gelten die neuen Vorgaben sofort. Nach einer Übergangszeit von 15 Jahren müssen sie auch in Bestandsbauten umgesetzt sein, aber egal zu welchem Zeitpunkt: Der Umbau des Abferkelstalls ist mit hohen Investitionskosten verbunden. Deshalb sollten sich Sauenhalter gut überlegen, in welches System sie Geld investieren, damit die Bucht allen Ansprüchen – von Sau, Ferkeln und Landwirt – gerecht wird.
Unfixiert: Das sagen die Praktiker
Einige Sauenhalter arbeiten bereits mit Bewegungsbuchten oder freier Abferkelung. Das Tierwohl-Kompetenzzentrum Schwein des vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Netzwerks Fokus Tierwohl startete deshalb im vergangenen Jahr eine Umfrage.
Ziel war es, die in den Betrieben gesammelten Erfahrungen zu bündeln, um Berufskollegen bei den kommenden Herausforderungen zu unterstützen. Insgesamt beteiligten sich 214 Schweinehalter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ergebnisse zu den Bewegungsbuchten
In 35 Betrieben gab es, unabhängig von der Nutzungsdauer der Bewegungsbuchten, keine Unterschiede bei den abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr. Hinsichtlich der Größe gaben 20 Betriebe an, dass die Buchten weniger als 6,5 m2 groß und damit nach Ablauf der Übergangsfrist ab Februar 2036 schon nicht mehr gesetzeskonform sind.
Die Bewegungsbuchten bilden eine Brücke zwischen dem konventionellen Ferkelschutzkorb und der freien Abferkelung. Sie bieten laut der Sauenhalter Vor- wie auch Nachteile. Welches das sind, lesen Sie in der nebenstehenden Tabelle.
Ergebnisse zu Freilaufbuchten
Bei den Freilaufbuchten gab es, anders als bei den Bewegungsbuchten, nur fünf Sauenhalter, die bisher nur eine geringe Anzahl von Buchten zum Testen eingebaut haben. Bei 56 Betrieben ermöglichen alle Buchten die freie Abferkelung. Ein wesentlicher Unterschied zu Bewegungsbuchten ist, dass die Sau bei der freien Abferkelung weder vor oder während der Geburt noch in der Säugezeit in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird.
Um dennoch den Arbeitsschutz zu gewährleisten, kann es Vorrichtungen zur kurzzeitigen Fixierung geben. Auch hier wurden die Landwirte nach den Vor- und Nachteilen der freien Abferkelung gefragt (siehe nebenstehende Tabelle). Ein positiver Aspekt war vielfach das Ausleben der natürlichen Verhaltensweisen.
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