Der Fall: Durchfall und hohe Verluste bei Mastschweinen
In einem gesundheitlich unauffälligen Mastbetrieb, der seine Läufer von einem festen Ferkelerzeugerbetrieb bezieht, traten plötzlich Durchfälle mit rot-schwarzem, teerartigem Kot auf. Aufgrund des Blutverlusts waren die Tiere blass. Der Mäster verzeichnete Verluste von über 3 Prozent. Zudem beobachtete er ein Auseinanderwachsen der Mastschweine und die Leistungen der Tiere verschlechterten sich.
Die Diagnose: Infektion mit Lawsonien, den Erregern der Ileitis
In der Diagnostik gab es dann ein klares Ergebnis: Die Mastschweine waren mit dem Erreger Lawsonia intracellularis infiziert, der für die Durchfallerkrankung Ileitis verantwortlich ist. Bei der Sektion erkrankter Tiere zeigten sich auch typische Anzeichen wie ein blutiger Darminhalt und eine verdickte Darmwand. Diese Darmveränderungen führen unter anderem dazu, dass die wertvollen Futterbestandteile nicht mehr richtig aufgenommen werden und in der Folge die Futterverwertung sinkt.
Die Lösung: Mastferkel werden jetzt gegen Ileitis geimpft
Nach der klaren Diagnose konnten Ferkelerzeuger und Mäster schnell von der Impfung gegen Ileitis überzeugt werden. Die Ferkel werden jetzt in der fünften Lebenswoche, also etwa eine Woche nach dem Einstallen ins Flatdeck, geimpft. Die Gabe des Impfstoffs erfolgt oral über den Trog.
Der Effekt der Impfung zeigte sich bald. Die Verluste konnten deutlich reduziert werden und auch die Mastleistungen, inklusive Futterverwertung, haben sich verbessert. Ein interessanter Zusatzeffekt der Ileitisimpfung war sowohl im Ferkelerzeuger- als auch im Mastbetrieb ein verbesserter Salmonellenstatus. Diese Impfung hat also dazu beigetragen, den Salmonellendruck in den Beständen zu senken.
Mehr über diesen Praxisfall lesen Sie im Beitrag „Zwei Fliegen mit einer Klappe“ in der Februar-Ausgabe von agrarheute Schwein, ab Seite 38.