Die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Schweine der Bundestierärztekammer, Inge Böhne, erklärte im NDR Fernsehen, dass zumindest eines der eingesetzten Hormone zu einem Bruchteil in die Umwelt gelange, und zwar der synthetische Stoff Altrenogest. Wenn das Umweltbundesamt hier Probleme sehe, dann sei das Amt gefordert, "schleunigst Maßnahmen" zu ergreifen, so Böhne. Das Wohl der Sauen sieht die Tierärztin durch den Einsatz von Sexualhormonen nicht beeinträchtigt.
In Deutschland sind 26 hormonhaltige Präparate für die Anwendung in der Sauenhaltung zugelassen, schreibt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin auf Nachfrage des NDR Fernsehens. Diese Arzneimittel müssen immer von einem Tierarzt verordnet werden, doch der Einsatzgrund muss nicht zwingend eine Erkrankung sein. Es sei richtig, dass Hormonpräparate "hauptsächlich zur Brunstsynchronisation oder Geburtseinleitung" eingesetzt würden, so die deutsche Zulassungsbehörde für Tierarzneimittel. Ein Medikament werde nur zugelassen, wenn die "Nutzen-Risiko-Abwägung" positiv ausfalle, erklärte die Behörde, demzufolge werde der bestimmungsgemäße Einsatz der Präparate als "unbedenklich" angesehen.
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