Auf den Höfen der CERES-Finalisten unterwegs

CERES AWARD 2023: Impressionen von den besten Schweinehaltern

Auf Augenhöhe mit den Schweinen: Die Jury-Mitglieder Dr. Stephan Kruse (links) und Dr. Dirk Hesse (rechts) überzeugen sich im Stall von Tobias Urban, ob es seinen Tieren gut geht.Bildunterschrift

Im Juli besuchte die Jury die drei Finalisten für den Titel „Schweinehalter des Jahres 2023“. Sie war auf den Höfen von Tobias Urban, Konrad Hirl und Henning Cloer unterwegs und nahm die Betriebe näher unter die Lupe.

Uwe Bräunig, agrarheute

am Samstag, 05.08.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

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BildunterschriftDraußen, an den Ausläufen für die Sauen, musste die Jury (von rechts: agrarheute-Redakteur Uwe Bräunig, Berater Dr. Dirk Hesse und Dr. Stephan Kruse von Vion) bei Temperaturen um die 30 Grad noch schwitzen. Im Stall war es dann deutlich angenehmer.

Tobias Urban praktiziert in seinem neuen Sauenstall das freie Abferkeln. Die Sauen sind also während Geburt und Säugezeit nicht fixiert, können sich also frei bewegen.Bildunterschrift

Der Stall für die tragenden Sauen bietet den Sauen neben viel Platz auch ein sehr gutes Stallklima. Die Tiere können jederzeit ins Freie, wobei sie bei hohen Außentemperaturen eher den kühleren Innenraum bevorzugen.

Konrad und Carolin Hirl (hier mit Tochter Sarah) präsentieren der Jury um Dr. Stephan Kruse und Dr. Dirk Hesse (rechts) stolz den neuen Außenklimastall, der Platz für 640 Mastschweine bietet.

Konrad Hirl macht auch auf dem Mähdrescher eine gute Figur. Mit etwas „Wetterglück“ konnte er die Gerste zum optimalen Zeitpunkt ernten und auch das für die Schweine benötigte Stroh trocken und in bester Qualität einfahren.

Konrad Hirl erklärt der Jury sein Haltungs- und Fütterungskonzept. So werden die Schweine auch GVO-frei, unter anderem mit selbst angebautem Soja, gefüttert.

Für Konrad und Carolin Hirl war der Bau des neuen Außenklimastalls eine Investition in die Zukunft. Davon soll auch noch die 10-jährige Tochter Sarah als potenzielle Hofnachfolgerin profitieren.

Henning Cloer (Mitte) erklärt den Jury-Mitgliedern Dr. Dirk Hesse (links) und Dr. Stephan Kruse die Vorzüge des neuen Strohhaltungssystems für die Ferkelaufzucht und Mast.

Henning Cloer kann Jury-Mitglied Dr. Stephan Kruse davon überzeugen, dass das bei diesem System anfallende Stroh-Kot-Harn-Gemisch weitgehend trocken ist und kaum riecht. Es fällt hier keine Gülle an.

Ein Highlight des Systems ist der Strohroboter, der KI-basiert mittels einer Kamera die Abteile scannt und je nach Bedarf Stroh nachstreut.

Schweinehalter Henning Cloer (rechts) mit den Jury-Mitgliedern Dr. Dirk Hesse (links) und Dr. Stephan Kruse vor dem neuen Xaletto-Stall. Links im Hintergrund ist die Maschine zu sehen, die das benötigte Stroh entsprechend aufbereitet.

Die diesjährige CERES-Tour der Juroren in der Kategorie Schweinehalter startete auf dem Hof von Tobias Urban im baden-württembergischen Eglingen. Bei Außentemperaturen um die 30 Grad erwies sich der neue Sauenstall zur Freude der Jury, bestehend aus Berater Dr. Dirk Hesse von agriKontakt, Dr. Stephan Kruse vom Kategoriesponsor Vion und agrarheute-Redakteur Uwe Bräunig, als eine wohltuende, kühle Oase. Mithilfe einer ausgeklügelten Kühl- und Lüftungstechnik gelingt es dem pfiffigen Landwirt nämlich, den Tieren (und Menschen) auch im Hochsommer ein optimales Stallklima zu bieten. Beeindruckend auch das gesamte (in Deutschland noch nicht alltägliche) Haltungssystem: So praktiziert der 30-jährige Schweinehalter unter anderem das freie Abferkeln, bei dem die Sauen weder zur Geburt noch während der Säugezeit fixiert werden.

Die zweite Station für die Jury in der Kategorie Schweinehalter war der Betrieb von Konrad Hirl im niederbayerischen Rimbach. Schon bei der Anfahrt zum Hof fiel von weiten der neue, auf einer Anhöhe gelegene Offenstall mit Gründach ins Auge. Er ist das Herzstück des Betriebs und bietet den 640 Mastschweinen ein höchstes Maß an Tierwohl. Die Tiere haben immer frische Luft, viel Platz und Stroh zum Toben. Letzteres wird mehrmals täglich mithilfe einer Einstreumaschine automatisch erneuert, was dem 44-jährigen Landwirt viel Arbeit und Zeit spart. Vermarktet werden die Schweine im Premiumsegment über das Edeka-Strohschwein-Programm.

Etwas ganz Besonderes erwartete die Jury beim dritten Finalisten in der Kategorie Schweinehalter, Henning Cloer aus Werl in der Soester Börde. Der 47-Jährige gehört zu den Pionieren eines neuartigen Strohhaltungsystems für Aufzuchtferkel und Mastschweine namens Xaletto. Damit bietet der Landwirt seinen Schweinen nicht nur ein hohes Maß an Tierwohl. Es fällt hier auch keine Gülle an und die Luft im Stall ist angenehm – weitab vom typischen Schweinegeruch, wovon sich die Jury live überzeugen konnte.

Das sind die Juroren des CERES AWARDS in der Kategorie Schweinhalter

Jury-Mitglieder der Kategorie Schweinehalter sind Dr. Dirk Hesse, Berater von agriKontakt, Dr. Stephan Kruse vom Kategoriesponsor Vion, und Uwe Bräunig von der agrarheute-Redaktion.