Schon als kleiner Junge saß Martin Volke bei seinem Opa auf dem Bulldog. Der Großvater brachte ihm auch das Einmaleins der Landwirtschaft auf dem traditionsreichen Familienbetrieb im hessischen Fritzlar bei.
Mit viel Herzblut und Leidenschaft übernahm Martin Volke später immer mehr Verantwortung für den Betrieb. Mit Anfang 20, er studierte noch, war der Hofnachfolger bereits für die komplette Landwirtschaft zuständig. Dazu gehören mittlerweile neben 140 ha Land, davon 15 ha Gemüse, gut 1.800 Mastschweine und 2.400 Legehennen.
Metzgerschweine selbst vermarktet
Im Grunde dreht sich aber alles um die Schweine. Das Besondere dabei: Der junge Landwirt mästet schwere Metzgerschweine mit einem Schlachtgewicht bis 130 kg, die über den familieneigenen Hofladen und in normalen Zeiten auf Wochenmärkten sowie über Catering und Schulverpflegung vermarktet werden.
Letzere Einkommensquellen sind derzeit allerdings aufgrund der Coronakrise weitgehend weggebrochen. Das stellt den Betrieb wirtschaftlich vor eine harte Probe. „Wir setzen aber alles daran, keinen unserer Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken oder gar zu entlassen. Schließlich haben wir auch in schlechten Zeiten eine Fürsorgepflicht für unsere Angestellten", betont Martin Volke. Er hofft, mithilfe von Eigenkapital und staatlichen Coronahilfen zumindest die größten Löcher stopfen zu können.
Neuer Tierwohlstall setzt Maßstäbe
Herzstück des Betriebs ist der neue Maststall für rund 1.200 Schweine. Martin Volke hat ihn im Rahmen seiner Bachelorarbeit selbst geplant und bis auf die Erdarbeiten und das Dach auch weitgehend in Eigenleistung gebaut. Der 2016 in Betrieb genommene Stall steht für Tierwohl, Energieeffizienz und Transparenz und setzt damit Maßstäbe.
Neben einem großzügigem Platzangebot bietet er den Schweinen in den gut strukturierte Buchten ständig Raufutter an. Zum Einsatz kommt hier selbst hergestelltes Wiesen- und Luzerneheu. „Denn Heu birgt im Gegensatz zum Stroh kein Risiko für Mykotoxine oder Salmonellen", sagt der junge Landwirt.
Kühltürme an den Giebelseiten sorgen im Sommer für angenehme Temperaturen im Stall. Auch bei der Haltung von Langschwanzschweinen kann Martin Volke schon auf erste Erfolge verweisen. Für ihn ebenso wichtig ist der Verzicht auf Antibiotika im Maststall. Das Fundament hierfür ist ein ausgefeiltes Hygiene- und Gesundheitsmanagement.
Besucherraum gibt Einblick in den Stall
All dies will der junge Betriebsleiter auch der Öffentlichkeit vermitteln. Dazu hat er im neuen Stall einen Besucherraum eingebaut, in dem große Fenster einen guten Einblick in ein Mastabteil bieten. Regelmäßig – mit Ausnahme von Coronazeiten – bietet Martin Volke Führungen an, bei denen sich die Kunden des Hofladens, andere Interessierte und Schulklassen ein ungeschminktes Bild über die Haltung seiner Schweine machen können.
Mehr über den Schweinehalter des Jahres 2019 erfahren Sie in der Mai-Ausgabe des agrarheute-Magazins ab Seite 14.
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