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Mit dem Hoftierarzt unterwegs

Circovirus: Nadelfreie Impfung zahlt sich aus

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am Mittwoch, 28.07.2021 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

In einem Mastbestand führte das Circovirus (PCV2) zu erheblichen Gesundheitsproblemen. Daraufhin wurden die Ferkel nach dem Einstallen intradermal, sprich nadellos, gegen den Erreger geimpft. Der Erfolg spricht für sich.

In einem Mastbetrieb gab es Probleme mit Auseinanderwachsen, die Schweine hatten verminderte Tageszunahmen und die Verluste kletterten über die 2-Prozent-Marke. Besonders betroffen waren die 80 bis 90 kg schweren Mastschweine.

Um den Problemen auf die Spur zu kommen, wurden Blutproben an ein Labor gesendet. Die Diagnose war eindeutig: Die Probleme waren auf eine Infektion mit dem Circovirus (PCV2) zurückzuführen.

Circovirus: Mastferkel nach dem Einstallen erfolgreich intradermal geimpft

Um gezielt gegen das Circovirus vorzugehen und zudem das Risiko einer Erregerübertragung von Tier zu Tier bei der bisher üblichen Impfung per Nadel zu reduzieren, haben sich der Betriebsleiter und die bestandsbetreuende Tierärztin für die nadelfreie intradermale Impfung entschieden. So werden die Mastläufer jetzt kurz nach dem Einstallen mit einem gebrauchsfertigen Impfstoff geimpft, der nicht nur gegen das Circovirus wirkt, sondern auch gegen Mykoplasmen.

Der Erfolg der Impfung ließ nicht lange auf sich warten. Die Tiergesundheit im Maststall hat sich deutlich verbessert und die Schweine laufen stabil bis zum Ende der Mast durch. Die Tiere vertragen laut Landwirt die stressarme Impfung sehr gut und zeigten keine Einbrüche in der Futteraufnahme. Hinzu kämen arbeitswirtschaftliche Vorteile, sodass sich die intradermale Impfung gegen das Circovirus für den Betrieb auszahlt.

So funktioniert die intradermale Impfung gegen das Circovirus

Die nadellose Applikation des Impfstoffs in die Haut erfolgte in dem beschriebenen Betrieb mithilfe eines intradermalen Impfsystems (Hipradermic). Die Haut ist eines der größten Immunorgane im Körper und eignet sich daher besonders gut für das Verabreichen von Impfungen. Bei der intradermalen Impfung wird die Vakzine unter hohem Druck in die Lederhaut (Dermis) appliziert. Hier befinden sich besonders viele dendritische Zellen, die für eine gute zelluläre Immunantwort sorgen. Die inflammatorischen dendritischen Zellen sind an jeder entzündlichen Immunreaktion beteiligt. Die residenten dendritischen Zellen nehmen das Antigen auf und transportieren es zum Lymphknoten. Hier wird dann die spezifische Immunantwort induziert.

Das Impfgerät übt einen sehr hohen Anfangsdruck aus, sodass der Impfstoff die Epidermis passiert. Danach lässt der Druck nach und der Impfstoff kann sich in der Dermis verteilen, dort mit möglichst vielen dendritischen Zellen in Kontakt treten und das Immunsystem aktivieren (siehe Grafik).

 

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