An die Südküste der dänischen Insel Ærø wurden vergangene Woche sieben tote Wildschweine an Land gespült. Laut des dänischen Ministeriums für Umwelt und Ernährung sei es unwahrscheinlich, dass es sich um dänische Wildschweine handle. Demnach würde sich die sehr kleine Population von 30 bis 40 Tieren im südlichen Jütland nahe der dänisch-deutschen Grenze aufhalten.
Es käme ein bis zweimal im Jahr vor, dass Wildschweinkadaver in Dänemark an Land gespült würden. Dies sei allerdings der erste Fund auf der Ostseeinsel Ærø.
ASP unwahrscheinlich
Im Kontext mit der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Mittel- und Osteuropa alarmierte der Fund mehrere Medien. Allerdings liegen über 600 km zwischen der Insel und dem nächsten infizierten Betrieb in Nordpolen. Experten halten es deshalb für eher unwahrscheinlich, dass die gefundenen Wildschweine von der Tierseuche getötet wurden.
Trotzdem entsorgten die zuständigen Behörden sie im Zuge der Freihaltung Dänemarks von der ASP. Auf das ASP-Virus untersucht wurden die Kadaver allerdings nicht.
Wahrscheinlich habe es sich bei den Tieren um eine deutsche oder polnische Rotte gehandelt, die auf Nahrungssuche war und dazu auf eine Ostseeinsel hinausschwimmen wollte. Dabei könnte die Strömung die Tiere erfasst und hinaus getrieben haben, sodass sie ertrunken sind.
Kein ASP-Test vorgenommen
Laut des Ministeriums für Umwelt und Ernährung würden alle toten und geschossenen Wildschweine in Dänemark auf ASP getestet, um zu dokumentieren, dass das Land frei von der Seuche ist. Allerdings nur, wenn eindeutig sei, dass es sich um ein dänisches Tier handle.
Sollte – unwahrscheinlicher Weise – der Test bei einem der angespülten Kadaver positiv sein, müsste Dänemark den Fall an die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) melden. Dort würde es als dänischer Fall dokumentiert. Laut des Sprechers wäre es sehr schwer, der Welt zu erklären, dass es sich nicht um ein dänisches Wildschwein handelt, sondern die Kadaver nur das Problem eines anderen Lands wiederspiegeln.
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