Der heute beschriebene Fall ereignete sich in einem Sauenbetrieb mit Ferkelaufzucht. Die Mastferkel stammen aus der Kreuzung von dänischen Sauen x Duroc. Der Betrieb wird im Wochenrhythmus geführt und verkauft wöchentlich Mastläuferpartien. Die Ferkel sind gegen Mycoplasma hyopneumoniae und das Circovirus (PCV2) geimpft.
Gelenkentzündungen der Ferkel und höhere Verluste
Die Probleme begannen in der frühen Phase der Ferkelaufzucht. Nach dem Einstallen ins Flatdeck wurden vermehrt lahme Tiere beobachtet. Vor diesem Hintergrund wurde die Tierbetreuung in der Ferkelaufzucht intensiviert, sodass nahezu jede beginnende Infektion festgestellt und per Einzeltierinjektion behandelt werden konnte. Zumeist handelte es sich um eitrige Gelenkentzündungen.
Trotz des großen Aufwands musste man konstadieren, dass die erste Behandlung zu spät kam. Die Entzündungen konnten nicht erfolgreich eingedämmt werden, sodass die Tiere aufgrund von hochgradiger Lahmheit schließlich erlöst werden mussten. Das klinische Ausmaß überstieg die Anzahl an Tieren, die per Einzeltierbehandlung erfolgreich therapiert werden konnten.
Bestandsspezifischer Sauenimpfstoff gegen Streptokokken und Staphylokokken schützt Ferkel
Parallel zu den sofortigen therapeutischen Behandlungen im Stall wurden diagnostische Maßnahmen durchgeführt, um den Leitkeim der eitrigen Entzündung festzulegen. In der Sektion von fünf Tieren konnten aus den Gelenken Streptokokken und Staphylokokken isoliert werden.
Anhand des bakteriologischen Befunds und der Symptome im Stall wurde schließlich entschieden, einen neuen bestandsspezifischen Sauenimpfstoff herzustellen. Darin integriert wurden die nachgewiesenen Erreger Staphylococcus aureus, Staphylococcus hyicus sowie der neu gefundene Serotyp 1 von Streptococcus suis. Dieser Dreifachimpfstoff wurde dann den Sauen als Mutterschutzvakzine vor dem Abferkeln verabreicht, sodass die neugeborenen Ferkel Kolostrum mit den entsprechenden Antikörpern erhielten.
Mit der Kolostrumaufnahme erlangt das Ferkel eine passive Immunität. Diese ist lebensentscheidend für das Ferkel, denn sie schützt die Tiere gegen Umweltkeime, denen sie während und nach der Geburt ausgesetzt sind. Mit der Immunisierung der Sauen vor der Geburt wird das Kolostrum mit den Antikörpern angereichert, die im Bestand eine Rolle spielen.
Lahme Ferkel: Impfung und optimiertes Management brachte Erfolg
Im Ergebnis dieser Impfstrategie zeigte sich, dass bei den Ferkeln der geimpften Sauen die Behandlungsintenität wegen Lahmheiten stark zurückging. Auch die Verluste waren deutlich geringer als vor dem Einsatz der bestandsspezifischen Vakzine.
Dazu beigetragen hat neben der Impfung auch die weitere Optimierung des Managements, insbesondere im Abferkelstall. So wurden zum Beispiel das Geburts- und Kolostrummanagement sowie das Impfkonzept bei den Ferkeln bis zum Absetzen unter die Lupe genommen und an fragwürdigen Punkten optimiert.
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