Der Fall: Colidurchfälle über längere Zeit hochgeschaukelt
„Es war ein schleichender Prozess, der vor etwas über zwei Jahren begann“, erinnert sich Mäster Josef Obermaier, der im oberbayerischen Forstern 1.300 Schweine mästet. Einige Tage nach dem Einstallen der Mastferkel trat zunächst vereinzelt Durchfall auf, das eine oder andere Tier kümmerte etwas und die Verluste erhöhten sich geringfügig – alles noch nicht dramatisch.
Doch dann schaukelte sich das Krankheitsgeschehen mit der Zeit hoch. Die Durchfälle nahmen zu und die Verluste stiegen auf 3 Prozent. Zudem erhöhten sich die Medikamentenkosten und der Therapieindex kletterte auf ein für den Mäster gefährliches Maß. Es musste etwas geschehen!
Die Diagnose: Toxinbildende Colikeime waren am Werk
Bei der Ursachenforschung stellte sich heraus, dass die Durchfälle auf E.-coli-Keime zurückzuführen waren. „Konkret konnten wir die toxinbildenden Colitypen F4 und F18 nachweisen“, sagt Tierarzt Dr. Rudolf Götz vom bayerischen Schweinegesundheitsdienst, der den Betrieb Obermaier betreut.
Zunächst versuchte der Mäster, mithilfe diätetischer Maßnahmen, wie dem Einsatz von Milchsäurebakterien oder Meerrettichsaft, den Magen-Darm-Trakt der Tiere zu stärken und so den Erregerdruck zu senken. Auch der Rohfasergehalt des Futters wurde erhöht. Doch unter dem Strich blieb der Erfolg überschaubar.
Die Lösung: Erst ein neues Impfkonzept brachte den Durchbruch
Den Durchbruch brachte erst ein neuer Lebendimpfstoff, der speziell gegen die Colitypen F4 und F18 wirksam ist. Das belegen die Ergebnisse aus den bisherigen drei Mastdurchgängen, in denen die Ferkel beim Einstallen geimpft wurden.
So konnten die Colidurchfälle nach dem Einstallen und die damit verbundenen negativen Folgen eingedämmt werden. Die Verluste sanken deutlich, die Zunahmen der Tiere stiegen, die Futterverwertung verbesserte sich und für Josef Obermaier ganz wichtig: Der Antibiotikaeinsatz hat sich seit der Impfung stark reduziert, sodass auch der Therapieindex mehr als halbiert wurde.
Mehr über diesen Fall erfahren Sie im Beitrag „E. coli matt gesetzt“ in der Juli-Ausgabe von agrarheute Schwein, ab Seite 32.
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