Wie wird die Krankheit Lawsonien beim Schwein ausgelöst?
Das Bakterium Lawsonia intracellularis lebt innerhalb der Darmzellen des Hüftdarms und vermehrt sich dort. Dadurch werden diese Zellen geschädigt und die schützende Schleimschicht wird zerstört.
Der befallene Darmabschnitt reagiert mit einer massenhaften Neubildung nicht voll funktionsfähiger Darmzellen, was unter anderem zu einer sichtbaren Verdickung führt. Die Darmschleimhaut verliert ihre Funktionsfähigkeit und wichtige Nährstoffe können nicht mehr aufgenommen werden.
Lawsonien sind weltweit verbreitet. Schätzungsweise sind mehr als 90 Prozent der Schweinebestände damit infiziert. Die verschiedenen Bakterienisolate zeigen eine hohe genetische Übereinstimmung, sodass man von einer Art ausgeht. Die Erregermenge, die zur Infektion benötigt wird, ist nur sehr gering. Lawsonien sind in der Lage, in den Schweinen beziehungsweise Beständen gut zu überleben. Erkrankte Tiere scheiden dagegen massenhaft den Erreger aus.
Welche Krankheitssymptome treten bei einer Infektion mit Lawsonien auf?
Die Krankheitssymptome bei einer Infektion mit Lawsonien sind vor allem abhängig vom Immunstatus und dem Alter der Tiere sowie von der Erregerdosis. Sie können beim Schwein sehr vielgestaltig sein und von mild bis sehr intensiv oder auch als Mischform verlaufen:
- Beim subklinischen Verlauf kommt es zu Leistungseinbußen und inhomogenen Mastgruppen.
- Die PIA (porcine intestinale Adenomatose) ist charakterisiert durch (blutige) Durchfälle, inhomogene Gruppen, Kümmerern und schlechte Zunahmen.
- Bei der meist akut verlaufenden Krankheitsform PHE (proliferative haemorhagische Enteritis) treten plötzliche Todesfälle mit blutigem Kot auf.
Diagnose Lawsonien beim Mastschwein: So werden die Erreger nachgewiesen
Die Diagnostik der Infektion erfolgt bevorzugt durch den direkten Erregernachweis im Kot. Daneben können auch Sektionen oder Antikörperbestimmungen im Blut eine Rolle spielen.
Ein Beispiel aus der Praxis zeigt dieses Vorgehen. Der Betrieb befindet sich in Norddeutschland und ist insgesamt gesundheitlich gut aufgestellt. Etwas anders sah es allerdings bei der Magen-Darm-Gesundheit in der Mast aus. Im Bestand wurde über einen längeren Zeitraum wiederholt der Erreger Lawsonia intracellularis labordiagnostisch nachgewiesen.
Diagnose Lawsonien bei Schweinen - für Impfung entschieden
Nach der klaren Diagnose wurde entschieden, die Tiere gegen Lawsonien zu impfen – in diesem Fall mit einer intramuskulär zu verabreichenden Vakzine. Der Totimpfstoff kann ab einem Alter von drei Wochen eingesetzt werden. Laut Zulassung soll er die Tiere ab vier Wochen nach der Impfung über eine Dauer von 21 Wochen vor Lawsonienbedingten Krankheitssymptomen schützen.
Die Vakzine lässt sich in einem Kombinationsimpfstoff, der gleichzeitig gegen PCV2 und Mykoplasmen wirkt, auflösen und wurde den Ferkeln am 23. Lebenstag per Spritze verabreicht. Das hatte für den Betrieb arbeitswirtschaftlich den Vorteil, in einem Arbeitsgang gegen drei Erreger zu impfen.
Der Effekt der Impfung ließ nicht lange auf sich warten. In der Folge waren nur noch sehr vereinzelt Tiere von Durchfall betroffen. Im zweiten Quartal 2020 erkrankten lediglich vier von 2.034 Tieren klinisch an einer Lawsonieninfektion. Diese Schweine wurden wie in der bisherigen Routine per Injektion mit Tylosin behandelt. Ein Tier verendete.
Antibiotika deutlich reduziert
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