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Schweinemast

Eberimpfung in der Praxis: So funktioniert sie

Impfung eines männlichen Mastschweins gegen Ebergeruch
am Donnerstag, 30.03.2023 - 05:00

In der Agrarprodukte Kitzen e. G. wird seit etwa einem Jahr auf das Kastrieren der männlichen Ferkel verzichtet. Stattdessen werden die Mastschweine gegen den Ebergeruch geimpft. So erfolgt die Impfung.

Die Agrarprodukte Kitzen e. G. praktiziert erfolgreich die Impfung der unkastrierten Mastschweine gegen Ebergeruch. Nach den bisherigen Erfahrungen läuft die Impfung reibungslos und ohne viel Aufwand.

Im Vergleich zu den Börgen aus früheren Zeiten hat es bei den Jungebern einen deutlichen Leistungsschub gegeben, wobei heute Masttagszunahmen von über 1.000 g erzielt werden. Unter dem Strich haben die geimpften Eber laut Betrieb mit hohen Magerfleischanteilen bei geringer Verfettung eine bessere Schlachtkörperqualität als die Börge.

So entsteht Ebergeruch

Ebergeruch entsteht durch die Substanzen Androstenon und Skatol. Mit dem Eintritt in die Geschlechtsreife wird im Gehirn der natürliche Botenstoff GnRF freigesetzt. Beim Eber führt er unter anderem zur Bildung von Androstenon im Hoden. Je mehr Androstenon vorhanden ist, um so weniger Skatol wird abgebaut. Beides wird im Fettgewebe eingelagert. Beim Erhitzen von Eberfleisch werden diese Substanzen freigesetzt und führen so zum typischen, sehr unangenehmen Geruch.

Bei der Impfung gegen Ebergeruch werden Antikörper gegen GnRF gebildet. Dadurch wird der Informationsfluss zwischen Gehirn und Hoden vorübergehend unterbrochen. Die Produktion von Androstenon wird blockiert und Skatol kann ungehemmt abgebaut werden. Es wird kein Ebergeruch mehr gebildet.

So funktioniert die Eberimpfung

Das Impfverfahren umfasst die erste Impfung in der dritten bis fünften Mastwoche (Erstkontakt mit dem Immunsystem), die zweite Impfung vier bis sechs Wochen vor dem Schlachten (oben genannter Wirkmechanismus kommt in Gang) und die Erfolgskontrolle zwei Wochen nach der zweiten Impfung. Die Schlachtung erfolgt zwischen vier und zehn Wochen nach der zweiten Impfung (idealerweise vier bis sechs Wochen).

Schweinehalter können die Injektionslösung beim Hoftierarzt beziehen. Nach erfolgreicher Schulung und Zertifizierung durch den Anbieter Zoetis kann die Impfung gegen Ebergeruch mit einem speziellen Sicherheitsinjektor selbstständig durchgeführt werden. Das Unternehmen bietet auch einen bundesweiten Impfservice an.

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