Der ebertypische Geschlechtsgeruch basiert auf zwei verschiedenen Stoffen: Skatol, einem Abbauprodukt von Dickdarmbakterien und dem Sexualhormon Androstenon. Die Untersuchungen des LfL haben gezeigt, das besondere Fütterungmaßnahmen die Skatolproduktion reduzieren können. Während klassische Rohfaserträger wie Trockenschnitzel oder Sojabohnenschalen keinen wesentlichen Einfluss auf den Skatolgehalt im Fett hatten, führten das Präparat Inulin, rohe Kartoffelstärke oder blaue Lupinen in Abhängigkeit der Zulagenhöhe zu deutlichen Reduktionen. Besonders die 10-prozentige Inulingabe sei deutlich erfolgreich. Kein Jungeber sei danach skatolauffällig gewesen.
Laut Ebermastexperte Dr. Friedhelm Adam könne das Sexualhormon Androstenon mittels Züchtung reduziert werden, da es eine Erblichkeit hat. Jedoch sei die Entwicklung langwierig, da die besondere Genetik Nachteile in anderen Bereichen wie der Fruchtbarkeit mit sich bringt. Züchter gehen daher bei klassischer Züchtung von einem Entwicklungszeitraum von drei bis vier Generationen, sprich etwa zehn Jahren aus.
Sollte das Kastrationsverbot 2017 in Kraft treten, dann wird sich Adam zufolge die
Ebermast etablieren. Denn die Mast nicht-kastrierter Schweine zeige in einigen Bereichen Vorteile.
Das komplette Interview mit mit dem Experten Dr. Adam, Referent für Tierproduktion bei der Landwirtschaftskammer NRW, hören Sie im Podcast in unserer Mediathek ...
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