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Tierseuche

Ende der ASP-Restriktionszone im Emsland: über 15 Mio. Euro Schaden

Alle Schweine dürfen wieder transportiert werden: Im Emsland sind alle Restriktionen nach dem ASP-Ausbruch aufgehoben worden.
am Mittwoch, 05.10.2022 - 15:45 (Jetzt kommentieren)

Am 5. Oktober wurde die Restriktionszone zur Bekämpfung der ASP in Niedersachsen aufgehoben. Die Probleme der Schweinehalter sind damit aber längst nicht gelöst.

Heute am 05. Oktober wird die Restriktionszone der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim aufgehoben. Seit Mitternacht dürfen Schweine wieder normal vermarktet werden. Über 90 Tage dauerten die Restriktionen und die damit einhergehende Vermarktungsbeschränkung.

Laut ISN hinterlässt der Ausbruch einen finanziellen Schaden von mehr als 15 Mio. Euro. Auch wenn die Abstimmung zwischen den landwirtschaftlichen Organisationen und den Behörden vor Ort sehr gut funktioniert hätten, so ISN-Geschäftsführer Dr. Thorsten Staack.

Vermarktung von Schweinen aus ASP-Zone war problematisch

Das Problem war und ist die Vermarktung: Die Tiere aus den Restriktionszonen seien trotz umfangreicher Quarantänemaßnahmen äußerst schwer zu vermarkten gewesen. Trotz des hervorragenden Einsatzes bei der Seuchenbekämpfung habe es keinerlei Bewegung aus Brüssel gegeben, dass sei ein Schlag ins Gesicht aller Beteiligten, fasst Staack die Lage zusammen.

„Nicht verschweigen darf man allerdings auch, dass auf Abnehmerseite noch immer erhebliche Vorbehalte bestehen, Fleisch abzunehmen, das von Tieren aus Restriktionszonen stammt.“, erläutert Staack.

Schweinestau durch ASP: 15 Mio. Euro Schaden für Schweinehalter

Laut ISN beträgt der kurzfristige Gesamtschaden für die Schweinehalter im Emsland und in der Grafschaft Bentheim aufgrund der Maßnahmen mindestens 15. Mio. Euro. Die Schlussrechnung sei noch nicht abgeschlossen, da derzeit noch unklar ist, welche Erlöse, für die in den nächsten Wochen abzuliefernde Schweine tatsächlich erzielt wird.

Viele Betriebe mussten, um diese Phase zu überstehen, Kredite aufnehmen, sind in Zahlungsverzug bei den Lieferanten geraten oder ganz aus der Schweinehaltung ausgestiegen.

Nimmt Italien die überschweren Schweine ab?

Laut NOZ könnte die letzte Reise der überschweren Schweine aus der ehemaligen Sperrzone eine sehr weite sein. Die Tiere könnten bis nach Italien transportiert werden. Dort gibt es offenbar einen Schlachthof, der hofft, mit den Schinken der Tiere noch ein Geschäft zu machen.

Mit Material von ISN, NOZ

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