Um es kurz vorwegzunehmen: Natürlich kommen auch die Schweine von Martin und Thomas Oing aus Schöppingen in Nordrhein-Westfalen nicht ohne Zink aus. Dafür übernimmt das lebensnotwendige Spurenelement zu wichtige Funktionen. Es ist Teil der Immunabwehr und der Proteinsynthese. Außerdem hilft es beim Zellwachstum – um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Dazu müssen aber nur wenige Milligramm pro Kilogramm Schweinefutter zugegeben werden. Vielfach wird aber zusätzlich sogenanntes medizinisches Zink vor allem in Ferkelrationen ergänzt. Hohe Konzentrationen an Zinkoxid dienten als Antibiotikaersatz, um Durchfallerkrankungen beim Ferkel nach dem Absetzen zu verhindern. Leider scheiden die Ferkel einen Großteil davon wieder aus.
Das Zinkoxid gelangt in die Umwelt und wirkt dort als Schadstoff. Deshalb ist es ab dem 26. Juni dieses Jahres verboten, therapeutische Konzentrationen von Zinkoxid in Futtermitteln zu verwenden. „Wenigstens darüber müssen wir uns aber keine Gedanken mehr machen“, sagt Martin Oing.
Ferkelrationen ohne Zinkoxid
Früher setzte auch der Betrieb Oing nach dem Absetzen regelmäßig medizinisches Zinkoxid im Futter der Ferkel ein. Jetzt gibt es einzelne Gruppen, bei denen die Brüder schon im Abferkelstall merken, dass sie in der Phase des Umstallens etwas mehr Hilfe benötigen, beispielsweise weil sie Durchfall haben. Denen wird geholfen, aber prophylaktisch gibt es weder Antibiotika noch Zink.
Insgesamt ist der Medikamenteneinsatz um rund 75 Prozent gesunken, gerade im Ferkelaufzuchtstall. „Früher mussten wir die älteren Ferkel im Flatdeck eher noch mal behandeln. Das ist jetzt gar nicht mehr. Wenn überhaupt, dann sind Behandlungen die ersten paar Tage nach dem Absetzens nötig“, sagt Martin Oing.
Möglich macht dies das immer weiterentwickelte Fütterungskonzept Aim-for-Zero des Futtermittelunternehmens Nuscience. Hier blüht der Futtermittelberater Dick Wim van Wijlen auf. „Eins ist uns ganz wichtig. Wenn wir über ein Fütterungskonzept für die Ferkel zur Gesunderhaltung sprechen, also ohne Zinkoxid oder Antibiotika, müssen wir bei der Haltung beginnen“, erklärt er. Die Ställe, das Stallklima, die Hygiene, das Management, der Landwirt – das alles muss laut dem Niederländer stimmen.
Gesunde Mütter, gesunde Ferkel
Als Nächstes muss auch das Futter der Sauen passen. Thomas Oing sagt: „Alles, was wir bei den Sauen investieren, erhalten wir bei den Ferkeln zurück.“ Gesunde Sauen mit guter und ausreichender Biestmilch seien die Voraussetzung für gesunde Ferkel. Studien hätten erwiesen, dass mit dem passenden Futter mehr Immunoglobuline in der Biestmilch seien.
„So haben wir vitale Ferkel mit hohen Geburtsgewichten und am Ende weniger Verluste“, sagt sein Bruder und ergänzt, dass es kein besseres Futter für die Ferkel als die Biestmilch gibt. Darauf baut das Programm des Futtermittelunternehmens auf. „Bereits ab dem vierten Lebenstag der Ferkel starten wir mit einer Art Naschfutter, ein Frühprestarter“, sagt Thomas Oing. Es soll die Ferkel zum Fressen verleiten. Je früher sie das lernen, desto besser sei es für ihre Entwicklung.
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