Zu einem Besuch in der ISN-Geschäftsstelle begrüßte der Vorsitzende der ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V., Heinrich Dierkes, die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Ursula Heinen-Esser (MdB).
Die Staatssekretärin zeigte sich erfreut über die Besichtigung der ISN-Geschäftsstelle zu Beginn der Exkursion und betonte, dass die Schweinehaltung ein wichtiger Faktor der deutschen Wirtschaft sei. ISN-Vorsitzender Heinrich Dierkes verwies in diesem Zusammenhang angesichts der dramatisch hohen Schwarzwildbestände auf die Bedrohung der Schweinehaltung durch Wildschweinepest. Insbesondere für die Exportmärkte stelle diese Situation eine sehr große Gefahr dar.
Wildschweinepest: Runder Tisch im Landwirtschaftsministerium
Staatssekretärin Heinen-Esser räumte ein, dass dies inzwischen "ein größeres Problem sei" und versprach die Einberufung eines Runden Tisches im Landwirtschaftsministerium. Die nächste Station war der Lernstandort "Hof Heil" der ArbeitsGemeinschaft Regionales Lernen Agrarwirtschaft (AGRELA) e.V. und Förderverein Regionale Umweltbildung-Agrarwirtschaft (RUBA). Mechthild und Ulrich Heil leiten diesen im November 2008 eingeweihten Lernstandort mit Schweinemast (1.300 Plätze) und Milchviehhaltung (50 Kühe zzgl. Nachzucht).
Die Staatssekretärin lobte dieses Projekt, dessen Ziel es ist, Landwirtschaft und gesunde Ernährung im Unterricht bzw. anhand praxis- und handlungsorientierter Bildungsarbeit für Kindergärten, Schulen und Vereine zu vermitteln. Sie forderte die Verknüpfung dieser beiden Bereiche und lud zu einem Treffen gleich zu Beginn der nächsten Legislaturperiode ein.
Nach der Vorstellung der beiden regionalen Bildungsträger wurden insbesondere die Aktivitäten im Projekt "Transparenz schaffen - von der Ladentheke bis zum Erzeuger" vorgestellt. ISN-Geschäftsführer Detlef Breuer äußerte die Hoffnung auf eine Initialzündung für ein bundesweites Projekt: "In jedem Kreis muss es einen solch vorbildlichen Lehrstandort geben", so Breuer.
Anschließend wurde das Programm bei der Firma Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH in Neuenkirchen mit einem Betriebsrundgang fortgesetzt. Das Unternehmen mit 140 Mitarbeitern ist Spezialist auf dem Gebiet der bedarfsgerechten Tierernährung und ist Hersteller von Premixen (Vormischung) für die Mischfutterproduktion sowie Mineralfutter für selbstmischende Landwirte. Das Produktsortiment erstreckt sich über die Bereiche Rinder, Schweine, Geflügel, Pferde, Schafe und Kleintiere und lässt kaum einen Wunsch offen.
GVO-Problematik: Toleranzen ermöglichen
Bei einem Imbiss wurde sehr offen über die GVO-Problematik bezüglich Eiweißfuttermitteln und die Notwendigkeit von Toleranzen, um eine weitere Verknappung des Rohstoffangebotes zu vermeiden, diskutiert. Die Staatsekretärin forderte kurzfristig die Einführung von Toleranzwerten für noch in Zulassungsverfahren befindliche Sojasorten. Langfristig müssten jedoch die Zulassungsverfahren in der EU deutlich verkürzt werden. (isn)
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.