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"Es wird nach unserer Einschätzung nicht gelingen, die Seuche in absehbarer Zeit im Nutztier- wie auch im Wildtierbestand unter Kontrolle zu bekommen", sagte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit, Thomas Mettenleiter, (Mecklenburg-Vorpommern). Einfuhrverbote von Nutztieren und Fleisch könnten nur einen partiellen Schutz bieten. Problematisch sei, dass auch Wildschweine von dem Erreger befallen seien. "Und die halten sich nicht an Einfuhrverbote", sagte Mettenleiter.
Bisher existiert kein Impfstoff
Bei der hochansteckenden Viruserkrankung kommt es in vielen Fällen zu einem hämorrhagischen (mit Blutungen verbundenem) Fieber. "Wir sind dabei, sehr aktiv die Kollegen in den Untersuchungsämtern auf die Krankheit hinzuweisen", sagte Mettenleiter.
Die Ämter vor Ort hätten die Möglichkeit, die Infektion zu diagnostizieren. Versuche des Greifswalder Instituts hätten gezeigt, dass das Virus sehr aggressiv sei: Alle infizierten Tiere litten an Fieber und Blutungen. Sie mussten eingeschläfert werden. Rund 150 Fachleute beraten seit Donnerstag in Greifswald über die Diagnose und Bekämpfung von Tierseuchen.
Neuer Rinder-Virus entdeckt
Als zuständige Bundesoberbehörde informiert das Friedrich-Loeffler-Institut über neue Gefahren für die Nutztierbestände in Deutschland. So berichteten Fachleute des Instituts auch über das Schmallenberg-Virus, das in diesem Sommer erstmals bei Rindern in Nordrhein-Westfalen entdeckt wurde. Inzwischen sind fünf Betriebe betroffen. Das Virus steht im Verdacht, für einen starken Milchrückgang, Fieber und Frühgeburten verantwortlich zu sein. Es gehört zur Gattung der Orthobunyaviren, die - wie die Erreger der Blauzungenkrankheit - durch Stechmücken (Gnitzen) übertragen werden.
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