Am Dienstag dieser Woche (30.3.) ist eine Schweinezuchtanlage der LFD Holding in Alt Tellin bei Jarmen in Mecklenburg-Vorpommern fast vollständig abgebrannt. Von den dort gehaltenen rund 50.000 Ferkeln und 9.000 Sauen wurden laut offiziellen Angaben nur etwa 1.500 Tiere gerettet. Die Feuerwehr konnte mit Mühe ein Übergreifen des Brandes auf die benachbarte Biogasanlage und Futtersilos verhindern.
Dass so viele Tiere in den Flammen umkamen, bewegt viele Facebook-User. Fast 200 Kommentare zur agrarheute-Meldung wurden innerhalb weniger Stunden gepostet. Die Reaktionen reichen von einer grundsätzlichen Ablehnung der Tierhaltung, erst recht in einer solchen Größenordnung, bis hin zu eher sachlichen Forderungen nach besseren Brandschutzvorkehrungen.
Forderung nach besserem Brandschutz
Einige Nutzer sehen die Politik in der Mitverantwortung. Jürgen B. schreibt zum Beispiel: „Der Betrieb hätte längst geschlossen werden müssen. Jedoch ist die Politik nicht tätig geworden.“
Userin Nicole S. meint, es sei schon vor Jahren darauf hingewiesen worden, dass die Brandschutzrichtlinien nicht eingehalten worden seien.
Julian B. fordert Löschanlagen in den Ställen zum Schutz der Tiere und Menschen. Uwe S., der sich als Vorsitzender einer Tierschutzorganisation zu erkennen gibt, verlangt harte Konsequenzen für Neubauanträge. Solch große Betriebe dürfe es nicht mehr geben. Brandwarn-Anlagen müssten zudem verpflichtend werden. Ralf L. entgegnet darauf: „Bei Brandmeldeanlagen und Löschanlagen wird man an unüberwindbare oder unbezahlbare Grenzen stoßen.“
Wirtschaftlichkeit zwingt zu großen Betrieben
Andreas K. aus Schleswig-Holstein verweist auf den Zwang zur Wirtschaftlichkeit der Nutztierhaltung: „Wir, die paar Landwirte, sollen immer mehr Menschen ernähren zu immer niedrigeren Preisen und das Ganze zu Bedingungen wie in der Steinzeit, das ist nicht möglich !!!!!!“ Jonas L. stellt fest, es sei nun einmal ein Fakt, „dass die moderne Landwirtschaft bei derartiger Preisstruktur nicht ohne große Tierhaltungsanlagen funktioniert.“
Eher ironisch fordert Sophus T: „Nur noch Bauanträge für 10 Schweine im Hinterhof genehmigen und mit 2.000 Euro pro Platz subventionieren!“ Hinterhöfe in Berlin dürften auch mitmachen.
Ingo D. meint: „Wird ja bald alles besser, weil hier kein Landwirt mehr Bock auf diese Anfeindungen hat, dann kommt das Fleisch aus dem Ausland und das sind Agrarfabriken hoch drei! Aber ist ja weit weg! Armes Deutschland.“
Sind die Exporte von Schweinefleisch schuld?
Einige Nutzer sehen eine Verbindung zum Agrarexport. Kerstin K. schreibt: „Alleine schon das produzieren für China müsste verboten werden. 26,8% gehen da rüber. Wir brauchen so einen Export nicht, meine Meinung. Denn genau darum passiert sowas wie da oben noch wahrscheinlicher ...“
Darauf entgegnete Robert S., dass China aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) kein Schwein mehr aus Deutschland importiere.
Der Verbraucher hat es in der Hand
Carinna S.-W. schreibt: „Solange der Verbraucher billiges Fleisch bei Rewe, Aldi etc bevorzugt, wird sich nichts ändern. Und jeder, der in Supermärkten und nicht beim Metzger vor Ort Fleisch kauft, darf dazu gar keine Kritik äußern.“
Ähnlich sieht das Coco S., die den Verbraucher kritisiert, der sich für 700 Euro einen Marken-Grill kauft, aber nur 99 Cent für die Würstchen ausgeben will.
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