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Mit dem Hoftierarzt unterwegs

Ferkeldurchfälle durch Kokzidien in den Griff bekommen

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am Freitag, 03.06.2022 - 09:35 (Jetzt kommentieren)

Hellgelber, fettiger Durchfall bei den Saugferkeln und geringere Absetzgewichte: Im betroffenen Betrieb waren Kokzidien die Ursache. Mit einem neuen Behandlungskonzept gelang es, die Darmparasiten in den Griff zu bekommen.

„Die Ferkelverluste durch den Fettdurchfall waren gar nicht so groß. Aber der Kot der Ferkel war wie Zahnpasta und nach dem Absetzen haben wir die Abferkelabteile nur mit Mühe sauber bekommen“, erinnert sich der Betriebleiter eines Ferkelerzeugerbetriebs im Nordwesten Deutschlands. Der Sauenhalter meint die Zeit, als Kokzidien in seinem Betrieb noch für leichte Absetzferkel und auseinandergewachsene Würfe verantwortlich waren. Auch der Start in die Aufzucht sei in dieser Zeit deutlich schwieriger gewesen, weil die Ferkel einfach nicht fressen wollten.

Kombibehandlung gegen Ferkeldurchfall und Eisenmangel

Im Ergebnis der Diagnostik durch den bestandsbetreuenden Tierarzt konnten Kokzidien als Ursache für die Ferkeldurchfälle nachgewiesen werden. Die Parasiten schädigen den Darm der Ferkel so, dass sie die Nährstoffe aus der Milch schlechter aufnehmen und im Wachstum zurückbleiben. Die Folge sind – wie im erwähnten Betrieb – geringere Absetzgewichte und auch später in der Aufzucht und Mast eine schlechtere Futterverwertung.

Um die Darmparasiten in den Griff zu bekommen, setzt der Sauenhalter auf Anraten seines Tierarzts seit einiger Zeit ein Kombipräparat gegen Kokzidiose zusammen mit Eisen (in Form von Gleptoferron) gegen die Eisenmangelanämie ein. Seitdem hat sich die Situation deutlich verbessert.

Ferkeldurchfälle und niedrige Absetzgewichte sind heute kein Thema mehr

„Mithilfe dieser Kombinationsbehandlung ist der Ferkeldurchfall nahezu verschwunden und die Absetzgewichte haben sich erhöht“, berichtet der Landwirt. Positiv sei außerdem die damit verbundene Arbeitserleichterung mit nur einem Arbeitsgang.

Vor dem neuen Behandlungskonzept wurden die Ferkel mit 5,4 bis 5,6 kg nach im Schnitt 24 Säugetagen abgesetzt. Ferkel mit 6 kg waren die Ausnahme. Mittlerweile ist das die Untergrenze. „Heute bringen die Ferkel im Schnitt 6,2 kg auf die Waage und Tiere mit mit 6,6 bis 6,8 kg sind keine Seltenheit mehr", sagt der Sauenhalter. Dank der höheren Absetzgewichte würden die Ferkel dann auch im Flatdeck besser durchstarten.

Einsatz von Antibiotika konnte stark reduziert werden

Die gesund im Flatdeck gestarten Tiere profitieren davon auch in der Mast. Etwa ein Drittel der produzierten Ferkel mästet der Betrieb selbst. „Wir machen lediglich noch eine Wurmkur. Antibiotika brauchen wir so gut wie gar nicht und wenn, wegen eines lahmen Tiers“, berichtet der Landwirt. Beim Antibiotikamonitoring meldete der Betrieb im Frühjahr 2022 einen Indexwert von nur 0,031.

Die Tiergesundheitskosten liegen bei 0,89 Euro je Mastschwein. Auch mit den erzielten Masttagszunahmen von im Schnitt 940 g bei einer Futterverwertung von 1:2,62 ist der Betrieb mehr als zufrieden.

Mit Material von Ulrike Amler

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